Golf & City (2): Innsbruck

Die einen lieben Städtereisen. Von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten. Ein bisschen Geschichte, ein bisschen Lifestyle und ein bisschen Kultur. Andere verbringen ihre freien Tage lieber aktiv. Auf dem Golfplatz zum Beispiel. Aber warum eigentlich nicht beides miteinander verbinden? Funktioniert prima! Verschiedene Vorschläge und Geheimtipps gibt's hier. Dieses Mal geht's mit "Golf & City" an den grünen Inn - nach Innsbruck.

 

Die Stadt

Kuhglocken oder barocke Klänge? Wanderschuhe oder High Heels? Beim Einpacken für einen Urlaub in Innsbruck und seinen Feriendörfern könnte es ein bisschen kompliziert werden. Innsbruck ist nicht nur Stadt am Berg. Insbruck ist Stadt und Berg! Seit dem Neubau der Innsbrucker Nordkettenbahnen liegt die Talstation mitten im Herzen der Stadt. In nur 20 Minuten pendelt man mit der Bahn ins Hochalpine. Ganz schön reizvoll, oder? Rund 135.000 Menschen leben in der Hauptstadt des Bundeslands Tirol, der fünftgrößten Stadt Österreichs – und fast 22 Mal so viele Übernachtungen werden pro Jahr von den Tourismusbetrieben gezählt. Innsbruck Tourismus spricht sogar von fünf Millionen Tagesgästen pro Jahr. Die Mehrzahl derer kommt nicht etwa im Winter, sondern in den Sommermonaten. Aber was macht die Olympiastadt der Jahre 1964 und 1976 so beliebt bei den Gästen aus Nah und Fern? Innsbruck, finde ich, ist eine Schatzkammer der kulturellen und sportlichen Möglichkeiten. Seien es historische Sehenswürdigkeiten wie das Goldene Dachl in der mittelalterlichen Altstadt, das Schloss Ambras mit seiner Renaissance-Kunst und die Hofburg oder Erlebnisse wie ein Besuch an der Bergisel-Sprungschanze, im Alpenzoo und auf einem der umliegenden Golfplätze. Vielleicht ist es aber auch die verkehrstechnisch günstige Lage im Inntal, am Rande der Autobahn hinauf zum Brenner. Oh ja, wie oft haben wir hier in Innsbruck auf dem Weg nach Italien Rast gemacht? Schöne Kindheitserinnerungen sind das!

Die Menschen

Sind Innsbrucker Tiroler, nur weil sie in Tirol wohnen? Die einen würden das wohl vehement verneinen, da die anderen dieses "arrogante Hochdeutsch" sprechen. Ein bisschen Dialekt, ein bisschen Etepetete. Vielleicht liegt das ja daran, dass die Landeshauptstadt multikulturell ist, so richtig international. Für eine Touristenhochburg und Universitätsstadt kein Wunder. Aber wer die richtigen Tiroler erleben will, der muss tatsächlich raus aufs Land fahren. Auch wenn das in Innsbruck gleich um die Ecke ist. Aber wie ist er denn nun so, der Innsbrucker? Wenn es kein Zugereister ist, ist er so wie wir die Tiroler eben mögen: ein bisschen derb, ein bisschen stur, ein Städter eben, aber unter dem Strich sehr, sehr liebenswert. Und wenn das Eis erst mal gebrochen ist, da spreche ich aus eigener Erfahrung, halten die Freundschaften ein Leben lang! Man könnte auch sagen: Es sind die Münchner Österreichs...



Die Geheimtipps

Innsbruck hat einiges zu bieten, die Touristenmagneten wie Skischanze und Goldenes Dachl zum Beispiel. Aber auch Ziele, die eher unbekannt sind:

  • Das Audioversum, ein besonderes Museum: Wir sind es gewohnt, immer von Geräuschen umgeben zu sein, mit Sprache zu kommunizieren, uns an Musik zu erfreuen, Menschen an ihren Stimmen zu erkennen und uns mithilfe des Gehörs im Raum zu orientieren. Wie aber funktioniert das Hören? Wie werden akustische Signale elektronisch übertragen? Und wie hört es sich an, nichts zu hören? Antworten auf diese und viele andere Fragen rund um Geräusch, Wohlklang und Gehör gibt das interaktive Museum in Innsbruck.
  • Ludwig, das Burgerrestaurant: In der Innsbrucker Museumstraße haben die Hausers, inspiriert durch ihren Lebensabschnitt in Großbritannien, nun zu Hause den Traum eines eigenen Burger-Lokals erfüllt. „Null Convenience“ ist die Prämisse der Küche. Für die Burger wird ausnahmslos selbst faschiertes Biofleisch vom Tiroler Metzger verwendet. Die Pommes sind handgemacht und das Brot kommt täglich frisch von der Bäckerei.
  • Auf den Spuren der Königin der Instrumente: In ganz Österreich gibt es keine Stadt, in der so viele Orgeln stehen wie in Innsbruck. Die schönsten Instrumente finden sich im Dom zu St. Jakob, der Hofkirche, der Stiftskirche und der Basilika Wilten, den Pfarrkirchen von Mariahilf und Igls sowie in der Georgskapelle im Alten Landhaus. Und wenn man Glück hat, wird sogar gerade darauf gespielt. Eintreten, zur Ruhe kommen und genießen.

Die Golfanlagen

  • Golfclub Innsbruck-Igls, Lans, ca. 3 Kilometer vom Zentrum, 9 Loch, Greenfee Mo-Do 60 Euro/Fr, Sa, So 65 Euro: Quasi der kleine Bruder des Platzes in Rinn. 9 Löcher, die eingebettet sind in eine Landschaft voller Tannen, Laub- und Obstbäumen. Hier spielt man, obwohl das Zentrum Innsbrucks nicht weit entfernt ist, mitten in der Natur. Die Anlage selbst ist durchaus eine sportliche Herausforderung. Zum Beispiel die Sieben, ein Par 4, das mit 400 Metern Länge auch so schon lang genug wäre - und dann geht's auch noch bergauf.
  • Golfclub Innsbruck-Igls, Rinn, ca. 8 Kilometer vom Zentrum, 18 Loch, Greenfee Mo-Fr 75 Euro/Sa, So 80 Euro: Ja, wer sich diese Anlage auswählt, landet auf einem alpinen Golfplatz mit einem überaus hügeligen Gelände. Das kann anstrengend werden, aber auch äußerst reizvoll. So wie auf den Back Nine, bei denen man gleich mehrmals die Möglichkeit hat, von hoch oben auf das Grün nach unten abzuschlagen. Dazu kommt, wie könnte es in dieser Region auch anders sein, ein tolles Panorama.
  • Olympia-Golf Igls, ca. 5 Kilometer vom Zentrum, 9 Loch, Greenfee 48 Euro: Es ist der ideale Platz für die schnelle Runde. Egal, ob in der Mittagspause oder nach Feierabend. Mit 1,4 Kilometern Länge kann man die neun Löcher durchaus in eineinhalb Stunden schaffen. Was den Platz vor allem für Anfänger ideal macht: Nur die Platzreife ist vorzuweisen, eine Mitgliedschaft in einem Club braucht's nicht. Dazu lädt der Kurs mit zwei Par 4 und sieben kürzeren Par-3-Löchern gerade zu ein, die ersten Trainingsrunden zu drehen.
  • Golfclub Seefeld-Reith, ca. 17 Kilometer vom Zentrum, 9 Loch, Greenfee Mo-Fr 53 Euro/Sa, So 57 Euro: Es ist ohne Frage einer der anspruchsvollsten 9-Loch-Plätze in Tirol. Der GC Seefeld-Reith bietet alles, was den Golfsport so reizvoll macht. Für Spieler aller Stärken gibt es auf der Anlage die passenden sportlichen Herausforderungen. Die Spielbahnen sind schmal, ausschließlich eben und wunderbar in die bestehende Landschaft eingebettet. Und auch in Seefeld kommt immer wieder Wasser ins Spiel - und einmal, passend zur Region, sogar ein Fels.
  • Golfclub Seefeld-Wildmoos, ca. 21 Kilometer vom Zentrum, 18 Loch, Greenfee 79 Euro: Der Platz ist eine große Herausforderung mit alpinem Flair. Auf dieser Anlage geht es oftmals eng zu. Genauigkeit ist gefragt. Konzipiert wurde der 18-Loch-Platz von Donald Harradine, einem Engländer. Und doch ist er typisch österreichisch. Weil man manchmal glaubt, hier würde im Winter tatsächlich Ski gefahren. Nicht selten stellt man sich die Frage: Wer um alles in der Welt kommt auf die Idee, in ein solches Gelände einen Golfplatz zu bauen? Es ist eben keine dieser Anlagen von der Stange, sondern ein echtes Unikat. Ziemlich raffiniert!

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