Backspin: Das war mein Golfjahr 2018

Jahresrückblicke gibt es in der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester wie Sand am Meer. Im Fernsehen, in der Zeitung, im Radio - und selbstverständlich beim Alpengolfer. Es ist schließlich auch eine Art persönliche Aufarbeitung der vergangenen zwölf Monate. Die waren mal wieder voller Erlebnisse und neuer Erfahrungen. Und irgendwie hatte fast alles im Jahr 2018 auch mit Golf zu tun. Ein kleines bisschen zumindest. Für den Alpengolfer-Jahresrückblick habe ich mir vier ganz bestimmte Gegenstände ausgesucht, die symbolisch für mein Golfjahr stehen.

Im Großen und Ganzen war es ein ordentliches Jahr. Ich habe mein Handicap verbessert, sogar deutlich mehr, als mir eigentlich lieb war. Mein Ziel im Januar 2018 war es, mich nicht zu verschlechtern und den Standard einfach zu halten. Dann lief es aber Monat für Monat besser. Und dann ergab sich die Sache mit der Spielvorgabe von ganz alleine. Die Schattenseite: Gegen Ende der Saison musste ich schon ganz schön kämpfen, um das Handicap zu bestätigen. Aber ich als Vollblut-Sportler brauche diese Herausforderung einfach! Der Ehrgeiz ist riesig. Manchmal ein kleines bisschen zu riesig. Jetzt bin ich bei 12,3 angekommen. Und, ja, jetzt habe ich ein neues Ziel. Ein Ziel, von dem ich nie zu träumen gewagt hätte: die Einstelligkeit. Ganz ehrlich: Mir ist natürlich bewusst, dass dies ein langer und beschwerlicher Weg voller Rückschläge sein wird. Aber wenn halt nur noch 2,4 HCP-Pünktchen fehlen, muss dieses Ziel einfach sein. Ehrgeiz hin oder her.

 

Aber es gab natürlich auch Dinge, die ich 2018 nicht geschafft habe: Auf mein erstes Hole-in-one warte ich noch immer. In den Birdiepool habe ich bei unseren Herrennachmittag im Allgäuer Golf- und Landclub mal wieder fleißig einbezahlt, ohne etwas rauszubekommen. Und den einen oder anderen Klub, den ich unbedingt mal besuchen wollte, musste ich auf 2019 vertrösten. Jetzt aber zu den vier Gegenständen:

Meine neue Wunderwaffe

Meine neue Wunderwaffe! Ich habe mich vor der Saison entschieden, mit einem neuen Putter ins Jahr 2018 zu gehen. Mit dem hochgelobten Evnroll. Natürlich war ich anfangs skeptisch. Hält der, was er verspricht? Warum soll es mit diesem Putter plötzlich andes laufen als bisher? Ums vorweg zu nehmen: Ich war schon nach den ersten Versuchen auf dem Übingsgrün ein überzeugter Evnroll-Jünger. Salopp gesagt: Es flutscht einfach mit diesem Teil! Das richtige Gefühl für Schlag und Länge hatte sich schnell eingestellt. Die Statistik liefert die nackten Zahlen zur neuen Liebe: Ich habe meinen Durschnittswert beim Putten in diesem Jahr - zumindest bei den Runden, die mit der GPS-Uhr festgehalten wurden - tatsächlich unter die magische 2,0-Grenze verbessert. Keine 36 Putts auf einer 18-Loch-Runde also. Da wird schnell klar, woran es lag, dass es für mich in diesem Jahr in Sachen Handicap wieder ein ganzes Stück nach unten ging. Mein Evnroll und ich haben uns mittlerweile die Treue geschworen - bis die Abnutzung uns scheidet.

Ein Bilderbuch-Tag

Dieser Tag wird ein historischer Moment in der Alpengolfer-Geschichte bleiben: die Premiere der Alpengolfer-Trophy im Tiroler Zugspitzgolf. Ein Tag, der mich im Nachhinein sogar zum Überlegen gebracht hat, ob eine Neuauflage 2019 überhaupt Sinn macht. Denn eigentlich sollte man ja aufhören, wenn es am schönsten ist. Und zu toppen ist diese Trophy-Premiere eigentlich kaum mehr. Denn es hat einfach alles gepasst. Das Wetter, einwandfrei! Das Turnier, reibungslos! Die Menschen, bester Laune! Essen super, Panorama sowieso. Total begeistert hat mich der Abend, besser gesagt die Nacht, nach dem Turnier. Denn zusammen mit einigen Teilnehmern und Freunden haben wir die Trophy doch tatsächlich bis in den frühen Morgen ausklingen lassen. Wahnsinn! Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an alle, die dabei waren - als Sponsoren, Teilnehmer und Helfer. Ihr seid spitze! Und warum gibt's jetzt 2019 doch eine zweite Alpengolfer-Trophy? Weil es manchmal einfach auch reicht, schöne Erlebnisse zu wiederholen. Es muss nicht immer alles noch besser, noch höher, noch weiter werden.

Zurück am Sehnsuchtsort

Im Sommer 2017 habe ich dieses wunderbare Fleckchen Erde noch zu meinem persönlichen Sehnsuchtsort erklärt. Und nur zwölf Monate später wurde dieses Sehnsucht tatsächlich sschon ein zweites Mal gestillt: St. Moritz! Zusammen mit vielen Gästen und Mitgliedern durfte ich im Engadin Golf das 125-jährige Bestehen dieses alt-ehrwürdigen Klubs feiern, der so voller Tradtionen und Anekdoten steckt. Ein ganz toller Aufenthalt mit netten Menschen, einem beeindruckenden Gala-Abend und viel Herzblut. Auch die Spielform beim Jubiläumsturnier war besonders. Genauso wie bei der Premiere vor 125 Jahren: ein Mixed Foursome, Frau und Mann zusammen. Ich habe meine Spielpartnerin ein paar Minuten vor dem ersten Abschlag kennengelernt. Ein spannendes Blind Date auf dem Golfplatz. Ich habe auch bei diesem Aufenthalt in der Schweiz so viel Sympathie erfahren. Beruht freilich auf Gegenseitigkeit. Und ich möchte all diese fabelhaften Kontakte nicht mehr missen. Daher steht für 2019 fest: Erstens, der Engadin Golf Club ist ein weiterer neuer Kooperationspartner des Alpengolfers. Zweitens, ich werde wiederkommen. Dieses Mal bleibt das Golfbag allerdings zu Hause, dafür darf die Familie mit. Denn es gibt rund um St. Moritz noch so viel zu entdecken!

Das Kreuz mit dem Kreuz

Ach ja, es hat mich wieder einmal erwischt. Der alte Mann und der Sport. Vielleicht sollte ich lieber bleiben lassen. 2017 habe ich mir zu Saisonbeginn die Lendenwirbel verzogen, dieses Mal im Endspurt. Und beide Male war eine lange Pause die Konsequenz. Doch das, was mir Anfang Oktober passiert ist, hat nur im entfernten Sinne etwas mit Golf zu tun. Denn - bitte nicht lachen! - ich habe mir den Rücken doch tatsächlich beim Einpacken des Golfgepäcks in den Kofferraum verzogen. Dummerweise noch vor der Abreise in Richtung Kitzbühel. Sauna, Ruhe, ein bisschen Spazierengehen. Hat alles nicht geholfen. Und Spaß gemacht haben die beiden Runden auf den wunderbaren Plätzen in Eichenheim und Schwarzsee eigentlich auch nicht. Denn ich lag mit qualvollen Scores von jeweils 120 plus meilenweit von dem entfernt, was schmerzfrei möglich ist. Fazit: Ich muss da leider noch einmal hin :)

Fotos: Stephan Schöttl/alpengolfer.de