Nein, zum Zocken muss man sich nicht ins verrauchte Hinterzimmer der Eckkneipe verziehen. Es tut auch der Golfplatz. Ganz egal, ob man mit den besten Kumpels unterwegs ist oder beim Monatsbecher mit den Clubkameraden. Es geht um Bälle, Drinks oder Bares. Selbst die Millionäre auf den Profi-Touren machen das. Jack Nicklaus und Arnold Palmer zum Beispiel. Selbst als sie schon längst die besten Golfer der Welt waren, haben sie im privaten Duell noch um 20 Dollar pro Runde gezockt.
Jux und Tollerei
Jeder bekommt vor der Runde einen Meter Wolle, mit dessen Hilfe der Ball aus einer misslichen Lage besser gelegt werden darf. Die benötigte Distanz wird vom Wollfaden abgeschnitten. Und zwar so lange, bis dieser aufgebraucht ist. Danach muss normal weiter gespielt werden. Gewinner ist der, der am Ende noch das längere Stück der Wolle hat. Entscheidend dabei ist die Taktik, sich den Faden gut einzuteilen
Der Langfinger
Stell' Dir vor, Du steht am Ende mit dem Putter am Abschlag, weil das der einzige verbliebene Schläger in Deinem Bag ist. Unmöglich? Nicht bei der Variante „Battle Golf“. Grundlage ist das Lochwettspiel. Der Gewinner eines Lochs darf seinem Kontrahenten einen Schläger nach Wahl aus dem Bag entfernen oder sich einen seiner verlorenen Schläger wieder zurückholen. Eine wirklich geniale Idee. Und das Schöne daran: Man kann auch bluffen. Ob das denn mein 5er-Eisen sei, hat mich ein Freund nach einem guten Schlag gefragt. In der Hoffnung, mir das Teil beim nächsten Lochgewinn wegnehmen zu können. "Nein, war das 4er", habe ich ihm grinsend geantwortet. Wohlwissend, dass ich mit dem Eisen 4 so rein gar nichts treffen würde.
Kategorie Cashgame
Beim sogenannten „Skin Game“ wird ganz klassisch um einen festen Einsatz pro Loch gespielt. Das kann ein Fünf-Euro-Schein genauso sein, wie ein Getränk im Clubhaus. Wer das Loch gewinnt, bekommt auch den Einsatz. Allerdings sollte man vorher festlegen, ob der Einsatz bei einem geteilten Loch auf der nächsten Bahn ausgespielt oder aufgeteilt wird.
Die Schlange im Bag
Das „Schlangenspiel“ ist simpel. Benötigt wird lediglich eine kleine Stoffschlange. Wem ein Drei-Putt unterläuft, der muss sich die Schlange an die Golftasche heften. Und er bekommt sie erst wieder los, wenn ein Mitspieler ebenfalls drei Putts braucht. Wer am Ende der Runde das Plüsch-Tierchen am Bag hängen hat, kann sich in die Schlange an der Theke im Clubhaus einreihen, um die Erfrischungsgetränke für den Flight zu bestellen – und selbstverständlich auch zu bezahlen.
Für Mathefreaks
„Bingo Bango Bongo“ ist genauso witzig wie es klingt. Und so funktioniert es: Der Spieler, der seinen Ball als Erster auf dem Grün platziert, bekommt den ersten Punkt, quasi den Bingo-Punkt. Den Bongo-Zähler gibt es für den Spieler, dessen Ball am nächsten zur Fahne liegt, wenn alle Bälle auf dem Grün gelandet sind. Und wer als erstes einlocht, der bekommt den dritten Punkt, Bongo! Sieger ist der Spieler mit den meisten Punkten.
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