Wir lieben Golf: Eine Community expandiert

Die Golf-Community "Wir lieben Golf" ist in Deutschland schnell zum Erfolgsmodell geworden. Mittlerweile gehören der Gruppe im sozialen Netzwerk Facebook über 7.500 Mitglieder an. Hier wird über den Golfsport in allen Facetten diskutiert. Mitunter sehr rege. Für "Wir lieben Golf"-Initiator Alexander Pielok war das große Interesse Grund genug, eine solche Plattform auch für die Schweizer Golfer zu schaffen. Ein Interview.

Alex, die erste WLG-Gruppe hat inzwischen über 7.500 Mitglieder. Hast Du vor zwei Jahren damit gerechnet, dass die Gruppe mal so viel Strahlkraft haben würde?

 

Alex Pielok: Nein. Ich habe die Gruppe ja aus einem ganz anderen Grund ins Leben gerufen. Ich wollte einfach eine werbefreie Gruppe auf Facebook haben, bei der es nur ums Golfspielen geht. Es ging anfangs aber nur um den Spaß an der Sache. Die ersten Turniere, die wir ausgerichtet haben, hatten wir Mittwochs überlegt - und Samstags in einem Club bei mir um die Ecke gespielt. Daraus hat sich dann die AfterWork-Serie entwickelt, mit 45 Neun-Loch-Turnieren in diesem Jahr. Mittlerweile ist ein halber Job aus der ganzen Geschichte geworden. Ich versuche natürlich, kommerzieller und auch professioneller zu werden. Aber ich glaube, dass man da vorsichtig sein und langsam vorgehen muss, damit der Charakter von "Wir lieben Golf" nicht kaputt geht. Übrigens bin ich überzeugt davon: was die Strahlkraft angeht, sind wir noch lange nicht am Ende.

 

Vor Kurzem wurde auch eine WLG-Gruppe Schweiz ins Leben gerufen. Schon in den ersten 24 Stunden waren über 200 Golfer an Bord. Sergio, wie viel Potenzial steckt im Schweizer Golfsport?

 

Sergio Donadei: Jede Menge. Aber die Golfclubs und die ASGI müssen proaktiv auf neue Golfer zugehen und den alten Hasen Service, Qualität und Abwechslung bieten.

 

Wie kam es denn überhaupt zur Idee einer "Schweizer Filiale"?

 

Sergio: Ich bin seit längerem in der Gruppe von Alex und begeistert, was er auf die Beine stellt. Seit Kurzem gehöre ich zum Admin Team und warf eines Abends die Frage nach der Schweizer Gruppe in die Runde. Ich weiss, dass einige aus der Schweiz in der WLG-Gruppe sind, es aber bedauern, eher weniger an Events teilnehmen zu können. 

 

Alex: Ich habe das von Anfang an mitbekommen, dass viele Schweizer in der Gruppe sind. Aber mal ehrlich: Ich war im letzten Jahr schon mit der deutschen Gruppe, den Turnieren und allem, was sich da sonst noch neben meiner normalen Arbeit abgespielt hat, überfordert. Ich hätte mich niemals allein auch nur um eine weitere Gruppe oder in dem Fall ein eigenes Land kümmern können. Darum bin ich froh, mit Sergio jemanden gefunden zu haben, der das Konzept und die Idee hinter "Wir lieben Golf" verstanden hat - und eine Ahnung von der Schweiz hat. Denn die habe ich nicht, da brauche ich Hilfe.

Die Idee vom Ryder-Cup in den Bergen

 

Habt Ihr schon entsprechende Rückmeldungen bekommen? Wie wird die Idee aufgenommen?

 

Sergio: Wie du feststellen konntest, haben wir schon fast 300 Mitglieder - und deren Rückmeldungen sind positiv. Sie sind begeistert!

 

In Deutschland hast Du, Alex, mit Deiner Marke "Wir lieben Golf" auch erfolgreich Golf-Events ins Leben gerufen. Ist so etwas auch für die Schweiz geplant?

 

Alex: Genau das ist der Plan (lacht). Das Tolle an den "Wir lieben Golf"-Turnieren ist ja, dass sich die Teilnehmer oft zumindest online schon kennen. Dadurch entsteht eine besondere Atmosphäre, weil man sich dann zum ersten Mal im realen Leben trifft - und trotzdem überhaupt keine Berührungsängste da sind. Man spielt einfach von vornherein Golf unter Freunden. 

 

Wie wird das Zusammenspiel zwischen Deutschland und der Schweiz funktionieren? Wer ist wofür verantwortlich?

 

Sergio: Da wir in beiden Gruppen zusammenarbeiten, geschieht dies fließend. Geografisch bedingt, würde Alex Deutschland betreuen und ich die Schweiz.

 

Alex: Ich glaube, dass sich das einspielen wird. Online sind wir sowieso in beiden Gruppen aktiv dabei. Und wenn es dann tatsächlich Events in der Schweiz gibt, werde ich mir das nicht nehmen lassen, dort auch vorbeizuschauen. Ich kenne bisher nur den Flughafen in Zürich. Das würde ich gern ändern.

 

Es gibt jetzt zwar zwei nationale WLG-Gruppen, sportlich könnte man doch beide aber auch zusammenführen. Mit entsprechenden Aktionen. Habt Ihr da schon Ideen? Vielleicht ja eine Art Ryder-Cup?

 

Sergio: Das hat Alex bereits angekündigt, eine fantastische Idee!

 

Alex: Klar, wieso nicht? Ich habe bisher immer einfach groß gedacht und dann geschaut, wie man das umsetzen kann. Wäre doch genial, wenn man für sein Land in einem RyderCup der großen Wir lieben Golf-Familie antreten könnte. Klingt so verrückt - das machen wir sicher.

 

Viele Nicht-Schweizer kennen vielleicht Zürich und den Spengler-Cup. Welche drei Golfplätze würdest Du, lieber Sergio, einem Golf-Touristen in der Schweiz besonders ans Herz legen und warum?

 

Sergio: Ich liebe Golf Limpachtal und spiele meistens da, auch nach sechs Jahren ist der Platz für mich überhaupt nicht langweilig. Ansonsten ist für mich Crans Montana ein toller Platz und Vuissens im Westen der Schweiz.

 

Fotos: Stephan Schöttl, Alexander Pielok, Sergio Donadei