Wer hat an der Uhr gedreht?

Kennst Du dieses unangenehme Gefühl, sich auf dem Golfplatz Löcher in den Bauch zu stehen? Weil vor Dir wieder einmal Bälle im Rough gesucht werden. Erst  einer, am Ende vier. Und die Uhr tickt gnadenlos. Minutenlang. Ich finde, man darf sich für eine Golfrunde sehr wohl Zeit lassen. Schließlich ist es in den meisten Fällen ja ohnehin Freizeit, die man auf dem Platz verbringt. Andererseits kann es auch gewaltig nerven, wenn sich der Flight vor Dir im Schneckentempo fortbewegt. Bei Turnieren kann das schon einmal aus dem Konzept bringen. Und zwar ordentlich.

Kein Wunder also, dass es bei den Profis Schiedsrichter gibt, die neben den Entscheidungen zu Regelfragen auch die Kontrolle der Spielgeschwindigkeit zur Aufgabe haben. Denn langsames Spiel ist nicht nur bei Amateuren ein Ärgernis, auch Profis müssen sich an vorgegebene Tabellen halten. „Für 18 Loch dürfen sie in etwa 4 Stunden und 20 Minuten brauchen“, hat mir mal ein Schiedsrichter auf meine neugierige Nachfrage erklärt. Die Strafen bei Zeitüberschreitungen sind hart und reichen von einer Verwarnung bis zur Disqualifikation. Dabei muss es ja erst gar nicht so weit kommen.

Schnelleres Spiel kann oft ganz einfach und ohne Stress gewährleistet werden.

Vier Alpengolfer-Spartipps

Probeschwünge

Klar, sie sind wichtig. Sie gehören für die meisten zu einer ordentlichen Schlagvorbereitung. Aber bei vielen Golfern artet das mit den Probeschwüngen aus. Möglichst viele Probeschwünge bedeuten nicht gleich, dass sich dadurch auch das Ergebnis verbessert. Ein bis zwei Schwünge sind ein guter Wert – und obendrein zeitsparend.

 

Markieren von Putts

Darf ich? Oder bist Du dran? Soll ich lieber noch einmal Markieren? Auf den Grüns geht auf einer Golfrunde rechnerisch wahrscheinlich die meiste Zeit unnötig verloren. Sehr kurze Putts sollten daher lieber gleich zu Ende gespielt werden. Auf Privatrunden ist es auch wahrlich keine Schande, sich ruhig einmal einen kurzen Putt zu schenken.

 

Eine Frage der Ehre

Bei einem Turnier besonders auf die Ehre, also die Reihenfolge am Abschlag, zu achten, ist ja noch nachvollziehbar. Aber auf einer Privatrunde? Der eine trägt erst noch den Score nach, der andere zieht die Banane aus dem Bag, der nächste kramt nach neuen Tees. Derweil hätte einer von ihnen schon längst abschlagen können. In den USA ist das Prinzip „Ready Golf“ sehr beliebt. Es schlägt der ab, der fertig ist. Ehre hin oder her.

 

Entfernungsmesser

Laser, GPS-Uhr, Smartphone. Es gibt mittlerweile viele verschiedene Möglichkeiten, die Entfernung auf den Zentimeter genau zu bestimmen. Fast jeder Golfer hat solche Hilfsmittel in der Tasche. Und jeder will auch selbst ganz genau wissen, wie weit es noch bis zum Grünanfang ist. Das ist zeitintensiv. Der Alpengolfer-Tipp: Einer misst, die anderen vertrauen ihm. Die Informationen im Flight zu teilen, ist nicht verboten!

Fotos: Fotolia.de, Stephan Schöttl