Das DGV-Programm GOLF&NATUR ist längst zum Erfolgsmodell geworden. Nun wurde zum 100. Mal das Zertifikat in Gold, den höchsten Standard, vergeben - an den Country Club Schloss Langenstein am Bodensee. Die Gründe sind naheliegend. Die Vorarbeit für die Parkanlage, die 1992 vollendet wurde, hat die Natur quasi schon selbst geleistet. Hier das Felsental unter dem Schloss, dort der Blick zu den Vulkankegeln im Hegau und der fernen Alpenkette. Und das ist längst noch nicht alles.
Als Dr. Manfred Lieser seinen Bericht vorgelegt hatte, staunten sie im Country Club Schloss Langenstein nicht schlecht. Der Ornithologe war drei Monate lang frühmorgens auf dem Golfplatz-Gelände unterwegs. Fast täglich und noch bevor sich die ersten Frühaufsteher auf die Runde begaben. Seine Beobachtungen waren faszinierend: 53 verschiedene Vogelarten hat er dort akustisch und optisch bestimmt. Auf und abseits der Spielbahnen. Das sei, meinte der Experte freudig, eine „überdurchschnittlich hohe Gesamtzahl von Vogelarten“. Und es ist andererseits auch der eindrucksvolle Beweis, dass der Sport rund um das Schloss Langenstein nahezu in perfekten Einklang mit der vorhandenen Natur steht. „Die Vereinbarkeit eines großartigen Golfplatzes in Verbindung mit einem Lebensraum für eine Vielfalt von Flora und Fauna ist in Langenstein auf faszinierende Weise gelungen“, sagt Moritz Wente, Beirat für Natur und Umwelt im Klub.
Qualitätsmanagement auf dem Prüfstand
„Für uns ist dieses Zertifikat deshalb so wesentlich, weil es neben dem und sehr wichtigen Naturschutz auch das Qualitätsmanagement im Club überprüft“, sagt Clubmanagerin Katharina Enkelmann. Die Maßstäbe, die bei der Gold-Zertifizierung gesetzt werden, haben es in sich. Auf Schloss Langenstein sieht man das als Herausforderung und Ansporn zugleich. Enkelmann zählt einige Beispiele auf: Die Waschanlage des Betriebshofs etwa muss einen Ölabscheider vorweisen. Alles, was im Alltag auf der Golfanlage mit den Bereichen Wasser, Dünger und Pflanzenschutz zu tun hat, muss für die Behörden fein säuberlich dokumentiert werden. Für die Golferin und den Golfer klingt das eher unwichtig. „Aber bei behördlichen Kontrollen der Golfanlage könnte das tatsächlich zu größeren Problemen führen“, erklärt Enkelmann.
Eine Heimat für bedrohte Tierarten
Die Vorarbeit für die Parkanlage, die 1992 vollendet wurde, hat die Natur quasi schon selbst geleistet. Hier das Felsental unter dem Schloss, dort der Blick zu den Vulkankegeln im Hegau und der fernen Alpenkette. Von 25 Hektar Blumen- und Heuwiesen berichtet Präsident Hubertus Graf Douglas, der vor 70 Jahren sogar auf Schloss Langenstein geboren wurde. Nicht umsonst gilt der Golfclub Schloss Langenstein als einer der schönsten Golfplätze in Süddeutschland. Die Landschaft und die natürliche Umgebung sind das Kapital des Klubs – und das wird entsprechend gehegt und gepflegt. Bedrohte Tierarten sind an den Seen und Teichen heimisch geworden, an blühenden Gräsern, heimischen Obstsorten und Beerensträuchern erfreuen sich Libellen, Hummeln und Bienen.
Sogar der Nachwuchs kümmert sich um die Bienen
Apropos Bienen: davon gibt es reichlich auf dem Platz. Oberhalb des Grüns von Spielbahn 6 stehen Bienenstöcke, die von acht Völkern mit je 20.000 Honigbienen bewohnt werden. Schon der Golf-Nachwuchs wird in die Arbeit einbezogen, beim Sommercamp haben die Mädchen und Buben nicht nur fleißig trainiert, sondern mit einem ortsansässigen Imker auch vieles über die Bienen gelernt. Bis zu 25 Kilogramm eigener Honig kommen jährlich zusammen, verkauft wird das süße Gold im Country Club. Auch das ist GOLF&NATUR. „Ich denke, wir können als Golfanlage stolz darauf sein, in welchen Felden wir zum Teil auch Vorreiterarbeit in Sachen Umwelt und Naturschutz leisten“, sagt Clubmanagerin Enkelmann. Von bereits erwähnten Projekten über die Nutzung von Solarenergie bis zu innovativen Methoden bei der Bewässerung oder dem Recycling des Grünschnitts. Bei den Mitgliedern des Golfclubs kommt all das bestens an. „Das Verständnis für GOLF&NATUR ist groß“, sagt Katharina Enkelmann. Hubertus Graf Douglas pflichtet ihr bei: Golf und Naturschutz seien viel näher beisammen als man es sich vorstellen könne.
Fotos: Country Club Schloss Langenstein