Es ist ein bemerkenswerter Gegensatz. Dort drüben, beim Blick vom Balkon, der steile Hang der Streif, dieser legendären und spektakulären Ski-Abfahrt. Der Zielschuss, den die waghalsigen Sportler beim Rennen mit bis zu 140 Stundenkilometer herunterdonnern. Und hier, auf der anderen Seite der Straße, mit dem Hotel Kitzhof Mountain Design Resort ein Ort der Entschleunigung. Krasser könnten die Unterschiede kaum sein. Bei meinem Besuch in diesem Vier-Sterne-Superior-Haus mitten in Kitzbühel hat mir vor allem eines gefallen: die Symbiose aus elegantem, modernem Design und traditionellem, alpinem Ambiente.
Das hat auch unser Zimmer im Kitzhof widergespiegelt. Eigentlich ein modernes Zimmer. Espressomaschine im Schrank, Boxspringbett, Flatscreen an der Wand, Designerlampen und ein kleines Tischchen vor dem Sofa, metalllic glänzend. Doch trotz aller Geradlinigkeit ist das Traditionelle immer präsent. Überall warme Farben, Fußböden aus Gebirgslärchenholz, Sofa und Betten mit grauem Loden bezogen, Hirschgeweihe an der Wand.
Das Hotel punktet auch mit der Lage
Es geht ums Wohlfühlen und Genießen. In vielen Bereichen. Nur die Preise an der Hotelbar passen da nicht ins Konzept (ins Kitzbüheler Preisgefüge aber dafür wohl umso mehr). Das habe ich spätestens beim genaueren Studium der Karte bemerkt: Die kochen oder besser gesagt shaken hier auch nur mit Wasser. Besonders angetan hat es mir dagegen der Spa-Bereich. 600 Quadratmeter sind im Vergleich zur Konkurrenz zwar nicht groß, der Kitzhof ist aber auch kein klassisches Wellness-Hotel, man setzt hier mehr auf Tagungen und Golfer. Und für die reichen - um am Abend nach der geistigen oder sportlichen Herausforderung ein wenig runterzukommen - oft eben Pool und Sauna. Klein, aber fein. Finnische Sauna, Sanarium, Dampfbad und ein geräumiger Ruheraum mit großer Glasfront. Da war sie also wieder, die Entschleunigung. Und um doch noch einmal aufs Genießen zurückzukommen: Im Kitzhof gibt es verschieden gestaltete Restaurantsbereiche - vom Champagnerfrühstück bis zum Gourmet-Abendmenü in der Kaminstube.
Das Vier-Sterne-Superior-Haus punktet aber auch mit seiner Lage. Direkt am Stadtpark, liegt die Fußgängerzone mit Spielcasino und Bars nicht weit entfernt. Nur wenige Gehminuten sind es bis dorthin. Und trotzdem ist der Kitzhof nicht mittendrin im Trubel, sondern am Ortsrand von Kitzbühel auch mit dem Auto unkompliziert erreichbar und anzufahren. Immer wieder wurde in den vergangenen Jahren erneuert und erweitert. Der erste Schritt war der Kauf und Umbau des alten Hotels Hirzinger Hof in den Jahren 1993/94, der bislang letzte Schritt unter anderem der Umbau der Kitzhof Lounge und die Auffrischung der Superior-Doppelzimmer (insgesamt hat das Hotel 168 Zimmer und Suiten) im Jahr 2018.
Wer die Golfschläger im Gepäck hat, ...
... hat in und um Kitzbühel mehrere Möglichkeiten, das Equipment auszupacken. Einige Plätze sind dank der Golf-Alpin-Card auch vergünstigt zu spielen. Ich habe während meines Aufenthalts zwei Anlagen näher unter die Lupe genommen: Golf Eichenheim, einen anspruchsvollen 18-Loch-Platz mit durch und durch alpinem Charakter, und den Golfplatz Kitzbühel-Schwarzsee-Reith, ein 18-Loch-Kurs, der abwechslungsreich und keineswegs einfacher ist als die Mitstreiter.
Auf der Anlage von Golf Eichenheim gibt es so viele Facetten zu erleben und Eindrücke zu sammeln. Für einen Allgäuer/eine Bergziege wie mich, war das viele Auf und Ab auf dem Platz freilich nichts Außergewöhnliches. Manch anderer wird sich damit aber mit Sicherheit schwertun. Unter dem Strich lässt sich sagen: Der 6.092 Meter lange (Par 71) Platz ist defintiv eine sportliche Herausforderung. Ich habe ihn Anfang Oktober gespielt und er war zu diesem späten Zeitpunkt der Saison noch in einem perfekten Zustand. Gepflegte Fairways, ordentliche Grüns. Das Kapital des Platzes sind spektakuläre Abschläge und tolles Panorama. Die Bahnen sind schön angelegt und abwechslungsreich. Es kommt in vielen Fällen auf die richtige Taktik an. Tipp: Unbedingt ein Cart nehmen. Dort ist auf einem GPS-Board alles perfekt erläutert - von der Länge bis zum Grün bis hin zum Pro-Tipp für einzelne Bahnen. Das ist ein toller Service für Gäste, die den Platz noch nicht so genau kennen.
Einen Tag später ging es auf den Golfplatz Kitzbühel-Schwarzsee-Reith. Der ist nicht ganz so hügelig. Dachte ich mir zumindest - und wurde auf den Back Nine überrascht. Da geht's nämlich auch auf diesem Platz (5.963 Meter/Par 72) immer wieder rauf und runter. Die Fairways sind auch hier abwechslungsreich gestaltet. Mal geht's entlang des alten Baumbestands, mal tricky über eines der vielen Wasserhindernisse. Besonders ist auf dieser Anlage, die 2016 vom Hotelnetzwerk Golf in Austria zum Golfclub des Jahres ausgezeichnet worden ist, die neunte Bahn. Ein Par 3, von Gelb 168 Meter lang, mit erhöhtem Abschlag und einem, nennen wir es mal, Halbinselgrün. Viel Wasser gibt's hier auf jeden Fall zu sehen - und wer mit einem Schlag ins Loch trifft, erhält einen lebenslangen Skipass für die Kitzbüheler Pisten und Lifte. Panorama ist auch in Reith geboten: Der Wilde Kaiser hier, das Kitzbüheler Horn da. Golf ist auf diesem Platz auch ein Sport für die Sinne.
Impressionen von den Kitzbüheler Golfplätzen
Offenlegung: Ich wurde vom Hotel Kitzhof und dessen Partnern zu diesem Aufenthalt in Kitzbühel eingeladen. Alle hier geschilderten Eindrücke und Meinungen sind aber meine eigenen.