Diese Turnierserie vereint die Allgäuer Golfjugend

Wer mich kennt, weiß: Der Golf-Nachwuchs liegt mir besonders am Herzen. Das gilt freilich auch für die Golfclubs, in denen die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eine wichtige Rolle spielt. Denn allen ist klar: Die Mädchen und Buben sind die Zukunft. Sie werden in den kommenden Jahrzehnten das Leben auf den Anlagen mitgestalten. Im Allgäu gibt es seit vielen Jahren den Jugend Allgäu Cup (JAC). Ich habe mich mit JAC-Koordinator Florian Schmid getroffen und über Sinn und Faszination der Turnierserie für Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre unterhalten. 

Herr Schmid, haben Sie früher eigentlich auch beim Jugend Allgäu Cup mitgespielt?

Florian Schmid: Ja, ich zähle quasi zu einer der ersten Generationen (lacht). Erst kürzlich habe ich mit Ralf Schwarz vom Golfclub Wiggensbach überlegt, wie lange es den Jugend Allgäu Cup wohl schon gibt. Wenn ich die Frage mit einem Blick in meinen Pokalschrank klären müsste, dürften wir dieses Jahr wohl ein kleines Jubiläum feiern, die 20. Saison. Denn der erste Pokal, den ich beim JAC gewonnen habe, stammt aus dem Jahr 2003.

 

Was steckt denn hinter der Idee der Turnierserie?

 

Schmid: Der JAC war damals die einzige Möglichkeit für Jugendliche, im Wettspielformat zu golfen. Den Mini-Team-Cup, den der Bayerische Golfverband mittlerweile organisiert, gab es zu dieser Zeit noch nicht und auch keine Altersklassen-Turniere des Verbands. Wir wollen den Kindern und Jugendlichen mit dem JAC die Chance geben, schon frühzeitig Turniererfahrung sammeln zu können. Und wir wollen auch den Mannschaftsgeist in einer Individualsportart wie Golf fördern.

Da entstehen Freundschaften fürs Golf-Leben

Und wie sieht das dann konzeptionell aus?

Schmid: Für die Kinder und Jugendlichen gibt es ein breites Angebot, das sich nach Leistungsstand und Alter richtet. Die Großen und Ambitionierte spielen über 18 Löcher, für die anderen geht es auf die 9-Loch-Runde und die Einsteiger wiederum spielen, um unkompliziert reinzukommen, neun verkürzte Löcher.

 

Erinnern Sie sich doch bitte noch einmal an Ihre JAC-Zeit zurück. Was war und ist das Besondere an diesem Format?

 

Schmid: Die Turniere werden einerseits auf verschiedenen Plätzen im Allgäu ausgetragen. Das heißt, die Kinder und Jugendlichen kommen schon früh herum, lernen andere Clubs kennen und auch andere Golferinnen und Golfer in ihrem Alter. Da entstehen Freundschaften, die zum Teil auch viele, viele Jahre klubübergreifend noch gepflegt werden. Außerdem gibt es eine Teamwertung über die gesamte Saison. Die Kinder sind  ehrgeizig, einen der Pokale zu gewinnen, das merke ich auch in meinem Heimatclub. Und die Eltern sind natürlich wahnsinnig stolz auf ihre Sprösslinge. 

"Wir müssen die Einsteiger auf Dauer begeistern"

Es gab in den vergangenen 20 Jahren Zeiten, in denen der Jugend Allgäu Cup einen regelrechten Boom erfahren hat. Mittlerweile kämpfen aber auch die Golfclubs, wie viele andere Sportvereine, um den Nachwuchs. Wie wirkt sich das in Zahlen aus?

Schmid: Es gibt die Lücken, das ist Fakt. Das bekommt auch wirklich jeder Golfclub zu spüren. Wir haben mittlerweile viele junge Golferinnen und Golfer, die verkürzte 9-Loch-Turniere spielen, dafür fehlt es bei den Ältesten oft an Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Besseren helfen inzwischen in ihren Clubs auch in den Frauen- und Männermannschaften aus, außerdem hat der BGV sein Angebot deutlich ausgeweitet – und auf die Ferienzeiten müssen wie bei der Organisation auch noch schauen. Im Schnitt sind bei den Turnieren immer zwischen 45 und 50 Mädchen und Buben dabei. Das ist okay. Aber klar ist auch: Wir müssen die Einsteiger auf Dauer begeistern und mit ihnen für die Zukunft wieder etwas aufbauen. Wir müssen einfach interessanter bleiben als die vielen anderen Freizeitangebote, die es in der Region für den Nachwuchs gibt.

 

Wie sieht es für die Saison 2023 aus?

 

Schmid: Die Planungen für dieses Jahr sind abgeschlossen, die Termine für die vier Turniere stehen fest. Ausgerichtet wird der JAC 2023 von den Golfclubs aus Oberstaufen-Steibis, Hellengerst, Wiggensbach, Ottobeuren, Oberstdorf, Memmingen und Igling sowie von der Sonnenalp und der Gsteig. Neu ist heuer, dass auch die Ergebnisse der verkürzten 9-Loch-Turniere in die Teamwertung einfließen. Das war bisher nicht so. Aber auch diese jungen Golferinnen und Golfer sind schließlich Teil ihrer Mannschaften. 

Fotos: Stephan Schöttl/alpengolfer.de