Für die einen macht es das Panorama aus, die anderen lieben die sportliche Herausforderung. So oder so: Golfen in den Bergen ist ein einzigartiges Erlebnis, auf manchen Plätzen im wahrsten Sinne des Wortes sogar atemberaubend. Ich brauche keine glatt gebügelten Designer-Plätze. Ich brauche einfach meine Berge. Und das sind meine sieben Gründe, warum Golf in den Alpenregionen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, aber auch in Südtirol, so besonders ist. Eines haben alle gemeinsam: das große Vergnügen fernab von Verkehrslärm und Alltagssorgen.
1 Die Ruhe
Kein Klingeln des Telefons, kein Lärm der Motoren, kein Rattern der Maschinen. Einfach nur die Stille in den Ohren. Das ist es, was die Berge so besonders macht. Draußen in der Natur unterwegs mit dem Golfschläger, ganz auf sich allein gestellt. Morgens im Frühtau, abends zum Sonnenuntergang. Alles hat seinen Reiz.
2 Die Regeln der Physik
Es ist völlig egal, ob Physik früher in der Schule ein Lieblingsfach war oder ab und zu geschwänzt wurde: Als Golfer in den Bergen wird man die Regeln der Natur lieben. Denn da wird auch aus dem Anfänger schnell ein Longhitter. Die Erklärung ist einfach: In höheren Lagen herrscht ein geringerer Luftdruck - und damit auch geringerer Widerstand. Der Drive gewinnt deutlich an Länge, das Lebensgefühl steigt erheblich. In den USA oder England sagt man: „Tee it high and let it fly“. In Österreich heißt es: „Tee auf und hau drauf“!
3 Der größte Irrtum
Wer in den Bergen Golf spielt, braucht nicht zwingend die Wanderschuhe im Gepäck. Dass es auch unterhalb der Gipfel oft hochalpin zugeht, ist einer der größten Golf-Irrtümer unter Flachland-Tirolern. Denn auch zwischen Matterhorn und Dachstein spielt man durchaus oft flach, also in den wunderbaren Tälern der Berge. Bloß keine Angst vor „Ziegenplätzen“!
4 Der besondere Durstlöscher
Da braucht’s keinen Apfelsaft, keine isotonischen Getränke im Bag. Auf der Golfrunde in den Bergen reicht eine leere Flasche für das Lebenselexier Wasser. Frisch gezapft und rein. Wild und ungezähmt. Kühl und wohltuend. Allein in den Tiroler Bergen entspringen knapp 10.000 Quellen. Die meisten besitzen üblicherweise Trinkwasserqualität. Natürlicher geht’s nicht!
5 Die Gastfreundschaft
„Die Gastfreundschaft ist die freundliche Gesinnung, die einem Besucher von seinem Gastfreund bei seiner Beherbergung, Bewirtung und Unterhaltung entgegengebracht wird.“ So definiert’s die Internet-Enzyklopädie Wikipedia. Im theoretischen Sinne. Ganz praktisch wird genau diese Gastfreundschaft in Österreich gelebt wie kaum an einem anderen Ort der Welt – das fängt schon beim herzlichen „Grüß Gott“ an. Man kommt als Fremder und geht als Freund!
6 Die Motive für den Schnappschuss
Zugegeben, es gab schon Golfrunden, auf denen ist das Spiel mit dem kleinen weißen Ball völlig in den Hintergrund geraten. Weil sich einfach an jeder Ecke wieder neue, wunderbare Fotomotive aufgetan haben. Die Fahne auf dem Grün gegen das Azurblau des Himmels zum Beispiel. Oder die bunte Blumenwiese vor der imposanten Kulisse des schneebedeckten Gipfels. Auf den Golfplätzen in den Bergen gibt es so viele verschiedene Möglichkeiten für Erinnerungsfotos – und seien es nur die erstaunten dreinblickenden Kühe auf der Weide neben dem Fairway.
7 Der Ideenreichtum
Golfen in den Bergen ist nicht nur des großartigen Panoramas wegen ein besonderes Erlebnis. Die Österreicher zum Beispiel lassen sich für ihre Gäste einiges einfallen. Sogar weltweit Einzigartiges wie den Birdie-Jet im Golfclub Radstadt. Mit einer Gondel geht’s dort hinauf zum zwölften Abschlag auf knapp 1.000 Metern. Und auf dem Platz in Eugendorf hat der Golfer die Qual der Wahl. „Players Choice“ heißt es an Loch 10. Einer Spielbahn mit zwei Grüns. Und auf dem Golfplatz in Zuoz-Mandulain, der zum Engadin-Golf in St. Moritz in der Schweiz gehört, wird man neun Löchern zur Zwangspause verdonnert - quasi Halfway auf Rezept ...
Fotos: Stephan Schöttl/alpengolfer.de