Golf-Herbst: Die Natur läuft zu Hochform auf!

Oh, was könnte ich Liebesbriefe an den Herbst schreiben! Immer und immer wieder. Weil ich diese Jahreszeit so unglaublich gern habe. Die Zeit, in der oben die Gipfel in der Herbstsonne glitzern, unten die kleinen Seen funkeln. Die Schatten werden länger und die Blätter verfärben sich als würde ein Zauberer sein magisches Zepter schwingen. So mancher Golfplatz wirkt im Spätsommer schon fast ein bisschen kitschig. Mir doch egal! Ich mag das. Und deshalb habe ich diese Zeilen hier geschrieben. 

 

„Wenn einer einen blütenreichen Frühling und einen satten Herbst erlebt, so muss er sich doch eingestehen, dass es schön ist, Mensch zu sein.“ 

(Kumagai Naoyoshi, 1782-1862)

 

Wie recht er doch hat, dieser Kumagai Naoyoshi. Man könnte fast glauben, der japanische Dichter hat zu Lebzeiten auch den einen oder anderen Herbst in den Bergen verbracht. Der Herbst ist hierzulande nicht bloß eine Jahreszeit, der Herbst ist die schönste Farbe, die der Kalender zu bieten hat. Rote Äpfel, blaue Trauben, golden verfärbte Blätter und die schier pausenlos strahlende Sonne, die alles da draußen ins rechte Licht rückt. Die Natur läuft zu Hochform auf!

Postkartenidylle zum Staunen

Und wir Golfer? Ja, wir natürlich auch. Jetzt, da die Tage wieder kürzer und die Nächte kälter werden, mag der eine oder andere vielleicht davon träumen, den Schläger irgendwo in der Ferne zu schwingen. Oder ihn sogar bis zum nächsten Frühjahr einzumotten. Nur, weil für gewöhnlich um diese Zeit des Jahres nicht mehr nur eitel Sonnenschein und T-Shirt-Wetter vorhergesagt werden. Dabei lohnt es sich gerade umso mehr, rauszugehen auf die Golfplätze vor der Haustür. Die Postkartenidylle genießen. Nicht mehr rauskommen aus dem Staunen.

 

Golfen im Herbst hat seinen ganz eigenen Reiz, bringt aber auf der anderen Seite auch manche Hürde mit sich. Den Laubhaufen am Rand des Fairways zum Beispiel, der urplötzlich den Ball verschluckt, oder die Nebelschwaden, die bei der Runde vor der Arbeit oder beim Abschlag nach Feierabend die Sicht aufs nächste Grün erschweren. Aber, wer mag bei diesen traumhaften Bedingungen denn überhaupt ans Meckern denken? 

Fotos: Stephan Schöttl/alpengolfer.de