
Golfer haben ein Handicap, sie spielen Birdies, hoffen auf eine Par-Runde, wünschen sich Eagles und treffen sich an Loch 19 zum geselligen Teil. Der Golfsport hat eine eigene Sprache. Der eine oder andere Begriff ist nicht einfach so aus einer Laune heraus entstanden, sondern hat einen ernsten und geschichtlichen Hintergrund. Und die Historie dieses Sports ist lang. Man sagt, sie geht sogar bis ins 15. Jahrhundert zurück. Wusstest Du zum Beispiel, dass ...
… das erste schriftliche Zeugnis des Golfs in der heutigen Schreibweise aus dem Jahr 1457 stammt? Damals soll das schottische Parlament mit König James II. als treibender Kraft „ye fut bawe and ye golf“ verboten und stattdessen das Üben des Bogenschießens angeordnet haben.
… die Obergrenze von 14 Schlägern pro Spieler und Runde 1938 erstmals angewandt wurde und heute noch immer gilt?
… es schon früh um das beste Material ging? Gummigriff und gegossene Eisen feierten im Jahr 1963 ihr Debüt, 1969 folgte der Graphitschaft, die ersten Driverköpfe aus Metall kamen 1979 heraus und verdrängten das Holz. Titan wurde als Werkstoff für Driver und Co. im Jahr 1994 auf dem amerikanischen Markt eingeführt - und setzte sich schnell durch.
… es viele verschiedene Theorien gibt, wer Golf erfunden hat? Allgemein gilt Schottland als Wiege dieses Sports. Andere Dokumente deuten aber auch auf den Ursprung in Holland oder Frankreich hin. Sogar schon im alten Ägypten, im antiken Rom und im frühen Japan finden sich Hinweise auf ein Spiel mit Ball und Schlägern.
Woher kommen die Begriffe Birdie, Eagle und Albatros?
Oder wusstest Du auch, dass … die tierischen Golf-Begriffe Birdie, Eagle und Albatros tatsächlich etwas mit Vögel zu tun haben? Erzählungen zufolge stammen sie aus dem Jahr 1899. Auf einer Privatrunde in New Jersey soll ein Spieler bei seinem zweiten Schlag mit dem Ball einen Vogel im Flug getroffen haben. Die Kugel landete daraufhin wohl sehr, sehr nahe am Loch. Das „Birdie“ war geboren – und man suchte für noch bessere Ergebnisse Namen von größeren Vögeln.

… der Ursprung des warnenden Ausrufs „Fore“ bis ins 17. Jahrhundert zurückgeht? Achtung vor dem Geschoss, das da geflogen kommt. Apropos Geschoss: Eine Quelle im Golfmuseum in Schottland besagt, dass schon britische Alliierte beim Abschuss von Kanonen gerufen haben „beware, before“. Um die eigenen Kameraden zu schützen. Als der Golfsport Ende des 19. Jahrhunderts immer mehr Popularität gewann, wurde der Warnruf abgekürzt in „Fore“.
… es tatsächlich mal einen Mr. Mulligan gab, dessen Name später im Golf-Vokabular verewigt wurde? Das Museum der United States Golf Association erwähnt in diesem Zusammenhang David Mulligan, der irgendwann in den 1920er Jahren auf einem Platz in der Nähe von Montreal spielte, mit dem Ergebnis seiner Schläge aber ganz und gar nicht zufrieden war und sich oftmals selbst eine zweite Chance gab. Der Geschichte zufolge nannte er es einen „Korrekturschlag“, aber seine Golf-Freunde sprachen vom „Mulligan“. Und den gibt es noch heute.
… die Bezeichnungen „Front 9“ und „Back 9“ einen geschichtlichen Hintergrund haben? Das hängt mit der Architektur der Golfplätze von früher zusammen. Auf den Scorekarten findet man heute dazu auch noch die Begriffe „Out“ für die ersten und „In“ für die zweiten neun Löcher. Weil die ersten neun Löcher früher immer nach draußen gingen, die zweiten wieder herein, also zurück zum Clubhaus. Moderne Golfplatzarchitekten platzieren inzwischen Tee 1, Tee 10, Grün 9 und Grün 18 fast immer unmittelbar in der Nähe des Clubhauses.