Erst Tragebag, dann ein Trolley zum Ziehen. Irgendwann einer mit drei Rädern. Zum Schieben. Und jetzt, fast 15 Jahre nach der Platzreife, ein Wägelchen mit Antrieb. Ja, ich habe die nächste Stufe gezündet. Der nächste Schritt in Richtung Rentner-Golf? Ganz und gar nicht! Erstens dauert's bis zu diesem Tag rein faktisch noch gut 25 Jahre. Zweitens hat Komfort auf der Runde nichts mit dem Alter zu tun. Doch bevor es jetzt langweilig wird für all diejenigen, die schon lange auf E-Trolleys bauen: Es gibt was Innovatives von Flat Cat - und ich durfte damit mein erstes Mal erleben. Mein erstes Mal mit Antrieb.
Bei der zweiten Alpengolfer-Trophy Mitte Juli im Tiroler Zugspitzgolf stand die Marke Flat Cat schon einen ganzen Tag im Mittelpunkt: Die Golf Arena Allgäu hatte einen dieser Trolleys als Hole-in-one-Preis ausgelobt. Ein paar Tage später kreuzten sich unsere Wege erneut. Dieses Mal sogar in Person von Mr. Flat Cat. Im Golfclub Iffeldorf im oberbayerischen Voralpenland - übrigens einer empfehlenswerten und abwechslungsreichen 18-Loch-Anlage - durfte ich eine Runde mit Klaus Berger drehen, dem Mann der mit seiner Firma KB Golf hinter Flat Cat steht. Schon seit 1993 ist er in der Golfbranche tätig, entsprechend unterhaltsam ist es in seiner Gegenwart. 2010 hatte er nach langer Entwicklung den ersten Flat-Cat-Handwagen ausgeliefert. Bis heute wird das Grundprodukt noch immer stetig weiterentwickelt. Ich hatte die Ehre, in Iffeldorf zum ersten Mal einen Trolley mit Touch-Technologie im Griff auszuprobieren, den es seit vergangenem Jahr gibt. Einem hochtechnisierten Gefährt mit inetgriertem Rechner. Was in der Entwicklung noch möglich ist, belegt die Tatsache, dass vom Können dieses Rechners für das jüngste Flat-Cat-Baby bislang gerade einmal zehn Prozent genutzt werden.
Kompakt zusammengefaltet
Deutschland sei auf dem Trolley-Markt sehr gut aufgestellt, erzählt mir Berger. Das Rad erfindet freilich niemand mehr neu. Und dennoch unterscheidet sich jeder Hersteller irgendwie von der Konkurrenz. Im Fall von Flat Cat sind es das Packmaß und der Faltmechanismus. Zudem legt man großen Wert auf hochwertige Komponenten, die allesamt im deutschsprachigen Raum produziert werden. "Made in Germany" prangt als Aufkleber auf dem Doppelrohr-Rahmen aus Aluminium. Ach ja, kurz noch einmal zurück zum Packmaß. Das ist für mich und meine Familienkutsche nicht unwichtig. Bei 7,4 Kilogramm Gewicht bringt es der Flat-Cat-Trolley zusammengefaltet auf 58 x 83 x 16 Zentimeter. Kompakter geht kaum mehr. Für mich ist das ein klares Kauf-Argument.
Ans Lauftempo angepasst
Aber wie war es denn jetzt auf der Runde? Klaus Berger sagt: "Wir wollen einen Trolley für den Golfer so einfach wie möglich gestalten. Er soll sich schließlich voll und ganz aufs Spielen konzentrieren können." Vorneweg muss gesagt sein: Hat bei mir nicht ganz funktioniert! Das lag aber einzig und alleine daran, dass ich zuvor eben noch nie mit einem E-Trolley unterwegs war und mich erst einmal mit der Funktionsweise anfreunden musste. Ich war also zu Beginn mehr mit dem Lernen beschäftigt als mit meinem Schwung. Doch instruiert vom Chef höchstpersönlich, hatte ich die Touch-Technologie und damit den Wagen schon bald im Griff. Und dann wurde es komfortabel - und das Golfspiel konnte sich auf den zweiten neun Löchern dann auch Gott sei Dank wieder sehen lassen. Was mich am Flat-Cat-Trolley fasziniert hat? Durch die Touch-Funktion im Griff passt sich das Gefährt schon nach wenigen Sekunden des Kontakts an das jeweilige Lauftempo an. Mit einem weiteren Kontakt stoppt der Wagen auch wieder ab. Ganz einfach handzuhaben! Der Trolley kann gemütlich, aber auch in bester Speed-Golf-Manier. Ein starker Antrieb. Und, das ist für Alpengolfer ebenfalls wichtig: Auch die Kletterleistung ist optimal.
Ganz ehrlich: Ich hätte mir in den vergangenen Jahren nicht vorstellen können, eines Tages mit einem elektrisch angetriebenen Trolley unterwegs zu sein. Doch kein Tourspieler trägt, schiebt oder zieht seine Tasche selbst. Aus gutem Grund. Jetzt, einmal versucht, würde ich am liebsten nie wieder auf diesen Komfort verzichten. Es hat schon was, wenn man seinen eigenen (E-)Caddy dabei hat.
Fotos: Stephan Schöttl/alpengolfer.de