Alpengolfer-Test: Das Chamäleon unter den Puttern

Drive for the show, putt for the money. Das ist wohl eine der beliebstesten Golfer-Phrasen. Heißt so viel wie: Mit dem Putter wird die Kohle verdient. Und daher kommt es bei keinem anderen Schläger so sehr auf das richtig Gefühl an. Ich finde, dass der Putter-Markt so ziemlich das Verrückteste ist, was es im Golf-Business gibt. Denn Du kannst so unglaublich viele verschiedene Modelle und Hersteller kaufen. Ich habe in den vergangenen Wochen beispielsweise den 3D-Putter getestet.

Mir ist dieser Schläger bei den Golftagen in München Anfang des Jahres sofort ins Auge gestochen. Weil er einfach anders ist. Und das fängt schon bei der Optik an. Ich habe für so manchen Test ja auch schon einige verschiedene Putter im Bag gehabt, die alle auf ihre Art und Weise besonders waren. Sehr oft wurde ich von Flightpartner und Gästen auf dem Golfplatz gefragt, was das denn sei. So ist es mir auch mit dem 3D-Putter wieder ergangenen. Das, meinte einer, sei doch gar kein Putter für Golfer, sondern einer für Minigolfer. Das sehe er auf den ersten Blick. Ja, mein Lieber, da hast Du gar nicht so unrecht! Denn der 3D-Putter, made in Austria, ist tatsächlich zunächst einmal von sehr guten Bahnengolfern für deren Spielbetrieb konzipiert worden. Das war die Grundidee. Dann wurde über die Jahre mit Teching-Pros und erfahrenen Golfern, viel Forschung und Technikstudium, ein Putter weiterentwickelt und an die Bedürfnisse "richtiger" Golfer angepasst. Der 3D-Putter ist quasi das Chamäleon unter den Schlägern, eine andere Dimension.

Hol Dir Dein Fitting nach Hause

Was ebenfalls sonderbar aussieht, ist ein kleines Werkzeugköfferchen, das zum Equipment des 3D-Putters dazugehört. Mit Schraubenzieher, Schrauben, einer zweiten Schlagfläche und fünf kleinen Gewichten, jedes davon 14 Gramm schwer. Alles dafür da, sich den Putter quasi selbst zu fitten. Eine lustige Idee und auch ziemlich praktisch. Ich würde ein ernsthaftes Fitting - auch beim Putter - allerdings weiterhin den Experten überlassen und nicht selbst an meinem Schläger schrauben. Dazu fehlt mir einfach das Know-how. Trotzdem sind diese verschiedenen Möglichkeiten, sich den Putter in Eigenregie anzupassen, natürlich nette Spielerei. Keine Frage. Der Lie zum Beispiel, also der Winkel zwischen Sohle und Schaft des Schlägers, kann in Sekundenschnelle an das jeweilige Setup des Golfspielers angepasst werden – nach dem Motto: Der Schläger passt sich dem Spieler an und nicht der Spieler dem Schläger. Das ist mir beim Test sehr positiv aufgefallen. Denn ich bin mit knapp 1,88 Meter Größe nicht der Standardspieler. Durch den veränderbaren Winkel hatte ich beim Puttern stets das Gefühl plan und sauber zu treffen

Die beiden weiteren Anpassungsmöglichkeiten (der Hersteller spricht von Dimensionen, daher auch der Name 3D-Putter) haben sich bei meinem Test - ziemlich viele Stunden auf dem Übungsgrün und zum Abschluss 37 Löcher im Heimatclub - eher als nebensächlich herausgestellt. Das soll nicht heißen, dass sie nicht sinnvoll wären. Aber auf mein Spiel haben sie sich eben nicht ausgewirkt. Weder positiv, noch negativ. Da wäre zum einen das variable Gesamtgewicht. Der Kopf des 3D Putter(R)evolution wiegt 380 Gramm und kann mit wenigen Handgriffen durch fünf zusätzliche Gewichte mit jeweils 14 Gramm auf  450 Gramm bestückt werden. Der Putter ist ein „toe balanced“-Modell, das somit auch für Spieler geeignet ist, die den Schläger in einem kleinen Bogen im Schwung bewegen.

 

Und letztlich sind sogar die Schlagflächen des Putter anpassungsfähig. Das habe ich tatsächlich in dieser Form noch bei keinem anderen Mitstreiter gesehen. Durch zwei verschieden harte und wechselbare Inserts können - sagt der Hersteller - unterschiedlich schnelle Grüns immer mit dem gleichen Gefühl in Hinblick auf die Distanz gespielt werden. Die weiße Beschichtung hat eine höhere Rückprallelastizität und ist daher für langsame Grüns geeignet. Das schwarze Insert mit geringerem Beschleunigungsfaktor und weichem Gefühl im Treffmoment wird für schnelle Grüns empfohlen. Ich habe tatsächlich anfangs viel gewechselt, um einen Unterschied spüren zu können. Aber ich habe nichts gemerkt. Es ist wohl, wie so oft beim Putten, auch in dieser Hinsicht reine Gefühlssache. Letztlich habe ich mich für die schwarze Auflage entschieden und die 37 Löcher auch damit gespielt.

 

Wie fällt denn nun mein Fazit aus? Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um mich an den 3D-Putter zu gewöhnen, bin damit am Ende aber recht ordentlich unterwegs gewesen, habe auch lange Puttes gelocht und mich wohlgefühlt. Wer etwas Außergewöhnliches und sehr Exklusives im Bag haben will, ist beim 3D-Putter genau richtig. Ich werde aber dennoch wieder auf mein gewohntes Modell umsteigen. Weil ich mit Blade-Puttern im Allgemeinen nicht gerne spiele und mich an dieser Stelle gerne als Mallet-Fan oute.

 

Der 3D-Putter kostet inklusive Toolbox und Headcover 399 Euro. Weitere Infos gibt's im Interet unter www.3d-putter.com


Das Fazit des Tests als Video


Fotos: Stephan Schöttl/alpengolfer.de

 

Offenlegung: Ich habe den Putter von 3D Putter(R)evolution kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Der Test wurde aber unabhängig davon durchgeführt. Die Meinung in Text und Video ist meine eigene. 3D Putter(R)evolution hat auf die Inhalte keinerlei Einfluss genommen.