Maxlrain: Imagepflege der besonderen Art

Die Umgebung ist das große Kapital des Golfclubs Schloss Maxlrain, knapp 16 Kilometer nordwestlich von Rosenheim. Hier das prächtige Renaissanceschlosses, dort das Panorama auf den Wendelstein. Es könnte also alles so schön sein. Könnte. Denn dem Club eilt in der Gegend ein elitärer Ruf voraus. „Ich höre immer wieder, unsere Anlage sei versnobt, ein Klub der Reichen und Schönen. Das ist mir als sportliche Geschäftsführerin natürlich ein Dorn im Auge“, sagt Julia Busch. Jetzt will sie den Menschen in den umliegenden Gemeinden die Angst nehmen.

Mit einem außergewöhnlichen Event: am Sonntag, 23. April, lädt der Golfclub Schloss Maxlrain zum Golf-Triathlon. Busch meint: „Die Menschen suchen nach etwas Neuem, etwas Außergewöhnlichem und Spaß in der Freizeit.“

 

Letzterer ist beim Maxlrainer Golftriathlon schon im Voraus garantiert. Es geht um eine Kombination aus Discgolf, Speedgolf und Footgolf. „Ich möchte Familien mit Kinder hier haben, Ehepaare, Freunde, Geschäftspartner und gerne auch einzelne Sportler. Es soll einfach ein riesiges Fest werden“, erklärt Julia Busch. Sie kann damit leben, dass ihre Idee nicht bei allen Mitgliedern gleich große Euphorie entfacht hat. Skepsis macht sich freilich auch auf Schloss Maxlrain breit. Der Vorstand steht aber hinter Busch und ihrer Idee. Das freut die Geschäftsführerin. „Es gibt in jedem Verein Skeptiker und Visionäre. Ich finde es gut, dass der Vorstand zum größten Teil zu den Visionären zählt und modern ist“, sagt sie.

"Sind auf einem guten Weg, modern zu werden"

Und so funktioniert der Golf-Triathlon: Auf den ersten neun Bahnen der 27-Loch-Anlage wird Speedgolf in einer abgewandelten Form gespielt. Die Teams laufen zum Grün und putten abwechselnd. Von Loch 10 bis 18 wird mit einem Fußball eingelocht und auf den Bahnen 19 bis 27 geht es darum, eine Frisbeescheibe mit möglichst wenig Versuchen in einen Zielkorb zu bekommen. Gewertet wird in vier Klassen: Männer, Frauen, Mixed und Kinder. Bei allem Spaß gibt es für die Besten auch etwas zu gewinnen. Busch sagt lachend: „Es ist ja auch eine sportliche Veranstaltung.“

 

Es wird also geputtet, gekickt und geworfen. Aber wer hat denn letztlich die größten Chancen auf den Sieg? Der Golfer? Der Fußballer? Der Freizeitsportler, der im Sommer am Strand gerne mal Frisbee spielt? „Wenn ich ehrlich bin, habe ich keine Ahnung. Wahrscheinlich wird es wie beim echten Triathlon der Allrounder sein“, sagt Busch. Ihre Idee ist so etwas von nachahmenswert. Ein toller Schritt in die richtige Richtung, den Golfsport von seinem noch immer viel zu verstaubten Image zu befreien. Bei all den gängigen Klischees, die rund um Schloss Maxlrain kursieren, meint die Golf-Geschäftsführerin: „Wir sind auf einem guten Weg, modern zu werden.“ Die Vergangenheit, erklärt Busch weiter, habe den Klub aber noch fest im Griff. Auf einer Skala von 1 bis 10 gibt sie ihrer Anlage bei der Frage „Wie modern und jung sehen Sie Ihren Klub?“ derzeit zurückhaltend noch eine 5. Ihre Ziele sind aber klar: „2018 haben wir sicher schon eine 8.“ Es wird auf ihre Überzeugungskünste ankommen.

Fotos: Golfclub Schloss Maxlrain