Foreace: Weil es nicht nur einen Golf-Gott gibt

"Wir sind angetreten, um dem Golfsport die Coolness zu verleihen, die er verdient", sagt Alexander Russ. Der Bremer ist Gründer und Geschäftsführer der PlayLikeAGod GmbH, die mit ihrer Marke Foreace seit einiger Zeit den Golfmarkt aufmischt. Es ist mittlerweile ein Fulltime-Job, auch wenn ihn nebenbei noch seine Online-Marketing-Agentur Addwert fordert. Die Bälle werden in Taiwan produziert, das Design stammt aus Deutschand. Angefangen hat alles mit dem einen oder anderen Schlag zu viel ins Wasserhindernis. Im Alpengolfer-Interview plaudert der Gründer aus dem Nähkästchen.

Hi Alex, Du sprichst von göttlichem Spiel. Das klingt nach einem Superlativ von schönem Spiel. Was muss auf Deiner Runde denn passieren, dass es tatsächlich göttlich wird?

 

Alexander Russ: Grundsätzlich hat sicherlich jeder seine eigene Vorstellung von einer göttlichen Runde. Für mich ist es tatsächlich diese Art spirituelle Erfahrung mit dem Spiel „eins zu sein". Damit meine ich die Möglichkeit, sehr schnell den Alltag hinter mir zu lassen und ganz fokussiert auf den nächsten Schlag zu sein. Wenn sich diese Vorstellung im Kopf dann auf die Realität überträgt, empfinde ich durchaus Superlative (lacht).

"Qualität spielt eine extrem große Rolle"

Welche Rolle spielt dabei die Qualität der Bälle?

 

Russ: Eine extrem große. Wir sind keine Eintagsfliege, die nur kurzfristig durch Marketingaktionen auffällt. Bereits in der kurzen Zeit, in der wir am Markt sind, konnten wir durch unsere Art und extrem hohe Qualität eine Bewegung in den Golfsport bringen, die begeisterte Evangelisten hat. Oder anders formuliert: Wer unsere Bälle spielt, spielt sie mit Begeisterung und empfiehlt sie auch gerne weiter.

 

Gibt es für Dich ein Schlüsselerlebnis, das Dich dazu bewegt hast, Deine eigenen Bälle zu produzieren? Hast Du möglicherweise zu viele teure Markenbälle im Tümpel versenkt?

 

Russ: Begonnen hat alles als meine Frau Ricarda und ich unsere Liebe zum Golf entdeckten. Was uns fehlte, war neben einer deutlichen Verjüngung des Sports in Deutschland eine Marke, die sich nicht überall anbiedern will und auch mal Ecken und Kanten zeigt. Eine Marke, die für eine junge, coole Art steht und trotzdem ein Sportgerät allerhöchster Güte anbietet. Ich habe anfangs allerdings tatsächlich viele Bälle in Tümpeln gelassen. Das waren jedoch Lakeballs von zweifelhafter Qualität. Die haben immer noch mehr als einen Euro gekostet. Uns ist es gelungen, mit unserem Ball namens Hades einen USGA/R&A zugelassenen Ball ab 99 Cent anzubieten!

"Foreace ist auch ein Statement"

Ich gebe Dir mal ein paar Sätze Zeit für Eigenwerbung: Was unterscheidet Foreace von der Konkurrenz?

 

Russ: Das ist einfach: Konkurrenz haben wir nicht. Andere Hersteller sehen wir - wenn überhaupt - als Marktbegleiter an. Wir sind durch unseren B2C-Vertrieb in der Lage, einen extrem guten Preis zu ermöglichen. Außerdem müssen wir uns nicht mit einem Saubermann-Image überall anbiedern. Wir können es uns erlauben, anders zu sein, und zeigen das auch gerne in unserem Design und Auftreten. Foreace ist auch ein Statement.

 

Die Bälle heißen nicht ProV1 oder XYZ Hyper, sondern sind nach griechischen Göttern benannt. Wie kommt man denn auf so etwas?

 

Russ: ProXYZ macht ja nun jeder. Bei uns kann jeder seinen eigenen Golfgott entdecken und spielen.

 

Für welche Spielklassen sind Eure Bälle denn ausgelegt?

 

Russ: Jeder soll die Möglichkeit haben, sich unserer Bewegung anzuschließen. Daher werden auch alle Spieler - vom Anfänger bis Pro - bei uns fündig.



Okay, was würdest Du mir denn beispielsweise als Spieler mit HCP 16,7 empfehlen, der nicht sonderlich weite Drives schlägt, dafür aber ein präzises kurzes Spiel hat?

 

Russ: Probier mal Poseidon oder Zeus. Wenn du Farbe magst, dann den Helios.

 

Du sprichst auch davon, dass hinter der Idee der Gedanke steht, den Golfsport “cooler zu machen”. Wo muss Golf denn unbedingt cooler werden?

 

Russ: Gegenfrage: Wo nicht? Wir haben gerade eine Situation, in der die meisten Clubs ein Nachwuchsproblem haben. Junge wie ältere Spieler sollten wieder stolz sein, einen göttlichen Sport auszuüben.

 

Was glaubst Du, kann der einzelne Golfer dazu beitragen?

 

Russ: Zunächst wäre gegenseitiger Respekt sicherlich wünschenswert. Junge Menschen sind nicht auf dem Platz, um ihn umzugraben und ältere Spieler bringen Erfahrung mit. Respekt kann zu einem entspannten Verhalten führen, der Coolness eben!

 

“Golf ist meine Religion, das Green meine Kathedrale”, heißt es auf Eurer Homepage. Um im Wortlaut zu bleiben: In welcher Kathedrale bist Du denn am liebsten zum Gebet?

 

Russ: Mein Heimatclub ist der GC Oberneuland in Bremen. Eine traumhafte 18-Loch-Anlage mitten in der Stadt. Hier kriechen wir regelmäßig zu Kreuze und frönen dem göttlichen Spiel (lacht).

 

Und jetzt mal Hand aufs Herz: Spielst Du tatsächlich nur noch Foreace-Bälle? 

 

Russ: Klar, was sonst! Seitdem sehe ich jeden verschlagenen Ball auch als Marketing an. Irgendwer findet ihn und wird dann bestimmt bekehrt ...

Fotos: PlayLikeAGod GmbH