Warum in die Ferne schweifen ...

... wenn das Gute liegt so nah? So heißt es im Volksmund. Und irgendwie denken sich das derzeit ziemlich viele, wenn es um das nächste Urlaubsziel geht. Sagen zumindest die Zahlen. Urlaub in der Heimat, Urlaub in den Bergen boomt! Liegt's an der unsicheren Lage in den früher mal so beliebten Ferienregion der Türkei, Ägyptens und Tunesiens? Oder denken die Menschen inzwischen tatsächlich lieber regional?

Das Statistische Bundesamt hat Anfang Februar für das Jahr 2016 zum wiederholten Mal einen Übernachtungsrekord gemeldet. Demnach gab es 447,3 Millionen Übernachtungen in Deutschland. Ein neuer Rekordwert. Vor allem Dank der Gäste aus dem Inland. Denn die bleiben immer öfter in den eigenen Grenzen.  Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, sagt dazu: „Urlaub in der Heimat und Städtereisen boomen.“ Dies liege am Service, an der Qualität und Vielfalt sowie dem Preis-Leistungs-Verhältnis. Und er bestätigt, was ich aus Diskussionen mit Freunden schon vermutet hatte: Einen weiteren Grund für den boomenden Deutschland-Urlaub sind Experten zufolge die vielen Krisenherden weltweit und die zunehmenden Sicherheitsbedenken.

Eine Chance für den Golfsport

Nehmen wir als Beispiel mal die Region Allgäu, meine Heimat. Auch hier werden es Jahr für Jahr mehr Urlauber. Im vergangenen Jahr wurden erstmals in der Tourismusgeschichte der Region 12,6 Millionen Übernachtungen gezählt, das entspricht einem sattem Plus von 801.268 Übernachtungen im Vergleich zum Jahr 2015. Wie viele dafür zum Golfen in den Süden Deutschlands kommen, ist im Allgäu statistisch noch nicht erfasst. Es sind, das zeigen mir Gespräche mit hiesigen Hoteliers und Anlagenbetreibern, zahlreiche. Vor allem aus der Schweiz und dem Norden Deutschlands. Bernhard Joachim, Geschäftsführer der  Allgäu GmbH, sagt: „Das ist die Leistung aller, angefangen von unseren Orten und Gastgeber über Dienstleister der Tourismuswirtschaft wie Outdooranbieter und Bergbahnen. Durch die Bündelung der Marketingmittel und unter dem Dach der Qualitätsmarke Allgäu  sind wir zur führenden Destination in Bayern geworden." Aber auch hier gibt es eben in Sachen Golf noch Nachholbedarf. Dabei wäre die Region doch so vielfältig! Schon oft wurde in der Vergangenheit versucht, die Kräfte zu bündeln. Auch ich bin mit der Idee, beispielsweise eine Allgäu-Golf-Card zu etablieren, kläglich gescheitert. Zu engstirnig sind die Interessen da zum Teil, zu oft wird lieber noch das eigene Süppchen gekocht, neidisch auf den Nachbarn geschaut oder vorwurfsvoll mit dem Finger auf diejenigen gezeigt, die mutig sind und auch mal was riskieren. Schade!

 

Auch beim Golf Management Verband Deutschland sieht man das Potenzial der Destinationen hierzulande. GMVD-Geschäftsführer Andreas Dorsch beispielsweise sagt: "Ich sehe aktuell bei aller Globalisierung und Digitalisierung einen Trend zur Regionalität und Heimatverbundenheit. Orte der Ruhe, der Entschleunigung, Kontinuität und Stabilität werden zukünftig mehr gefragt sein. Das ist eine große Chance für all unsere Golfanlagen, Klubs und Hotels in Deutschland, Österreich und der Schweiz." Work-Life-Balance, Abschalten (auch mal das Handy), Erholung, Urlaub vom Alltag – das seien die Aspekte, die alle Golfanlagen und Clubs für sich nutzen könnten. Dorsch weiter: "Unsere gut 1000 Golfanlagen im deutschsprachigen Raum bieten die entsprechende Infrastruktur und haben sich mittlerweile zu bedeutenden Rückzugsorten für Mensch, Tier und Pflanzen entwickelt.“

Drei Tipps für den Golfurlaub in den Bergen

Du hast Lust bekommen auf Golfurlaub in den Bergen? Dann habe ich hier drei Tipps für Dich:

  • Für die Familie: das Leading Family Hotel und Resort Alpenrose in Lermoos, direkt am Fuße der Zugspitze. Ein wunderbares Hotel für Klein, aber auch für Groß. Und das Beste: Der anspruchsvolle 9-Loch-Golfplatz ist gleich um die Ecke!
  • Für die besonderen Momente: das Interalpen Hotel Tyrol in Telfs bei Seefeld. Wer Ruhe, Entspannung und auch ein Stück weit Luxus sucht, der ist hier genau richtig. Eignet sich für das exklusive Wochenende zu zweit perfekt! Der 18-Loch-Golfplatz Seefeld-Wildmoos wird mit einem hoteleigenen Shuttle angesteuert.
  • Für die Auszeit vom Alltag: das Hotel Hanusel-Hof in Hellengerst/Oberallgäu. Liegt auf 950 Metern Höhe und bietet neben einer hauseigenen 18-Loch-Golfanlage auch einen Wellnessbereich, Heimatküche, in der kein Allgäuer Klassiker fehlen darf, und ein traumhaftes Alpenpanorama.

Fotos: Stephan Schöttl (oben Golfclub Zillertal in Uderns, unten Golfclub Donau-Riss)