Tracktee: Eine Frage der Länge

Viele Golfer, sagt Alexander Stohr, wissen eigentlich überhaupt nichts über ihre Schläger. Nicht, wie weit sie den Ball mit den einzelnen Eisen schlagen. Und schon gar nicht, wie groß der Längenunterschied zwischen den Schlägern ist. Dabei wäre es gerade für die Taktik auf dem Platz wichtig, sich darüber im Klaren zu sein. Im Golfpark Schloßgut Lenzfried gibt es daher künftig einen kostenlosen Service für effektives Training: drei Radarmessgeräte auf der Driving Range.

Am Stadtrand von Kempten betreibt die Club Fitting Company um die beiden Professionals und Golf-Manager Christian Montén (GC Memmingen) und Ralf Schwarz (GC Waldegg-Wiggensbach) auf der Anlage des Golfparks Schloßgut Lenzfried eine der schönsten Übungsanlagen des Allgäus. Neben den zahlreichen Abschlagsplätzen, der Pitch-Area, dem Chipping- und dem Puttinggrün gibt es dort künftig auch modernes Trainigszubehör: Dank eines Sponsors wurden drei sogenanne TrackTee-Geräte angeschafft und dauerhaft installiert. Diese nutzen die fortschrittliche Doppler-Radar-Tracking-Technologie, um die Länge und Geschwindigkeit des Golfballs zu bestimmen. Dies geschieht durch das Sammeln und Auswerten von über 100.000 Datenpunkten pro Sekunde. Diese Kombination erzeugt laut Hersteller eine sehr genaue simulierte Ball-Flugbahn. Die Abweichung von der Genauigkeit, heißt es weiter, liege bei maximal zwei Prozent. "Den Mitgliedern des Klubs sowie den Gästen der Übungsanlage steht dieser Service kostenlos zur Verfügung", sagt Golfpark-Manager Alexander Stohr.

Sinnvoll für das kurze Spiel

Er nutzt die TrackTee-Funktionen mittlerweile auch im Rahmen seines Golfunterrichts. "Die Leute finden es gut und ich bin auch sehr zufrieden damit", erzählt er. Schließlich seien die Geräte einfach handzuhaben, ohne die Einstellungen für den jeweiligen Schläger ändern zu müssen. "Egal ob mit dem Wedge oder dem Driver, man muss sich eigentlich nur hinstellen und kann sofort anfangen", sagt Stohr.

 

Er empfielt für die private Trainingssession, sämtliche Schläger im Bag einmal durchzuspielen und die entsprecheden Weiten zu notieren. "Golf wird dadurch ein Stück weit berechenbarer, wenn ich weiß, wie weit die Bälle fliegen", sagt er. Zu wissen, welchen Schläger man für welche Distanzen bis zum Grün braucht, sei immens wichtig für die richtige Taktik auf dem Platz. Eine weitere Übung: Vor dem Schlag die Weite ansagen und dann diesen Wert möglichst genau einhalten. Das fördert beispielsweise das kurze Spiel. "Wie viel Schwung brauche ich beispielsweise für einen 50 Meter weiten Schlag? Habe ich das richtige Gefühl für die Entfernung? Und kann ich vor allem konstant auf dieses Ziel spielen", sagt Alexander Stohr.

 

Das Gerät zeichnet zudem die Fluggeschwindigkeit des Balls auf. Eine zusätzliche Information, aber eher eine nette Spielerei, mit der man unter anderem ausprobieren kann, wie sich die Bälle der verschiedenen Hersteller voneinander unterscheiden.

Fotos: Stephan Schöttl