G-FLOP: Ganz schön sommerlich

Im ganzen Land sind Sommerferien. Und passend dazu gibt es in den kommenden Wochen beim Alpengolfer eine Sommerferien-Sonnengolf-Serie mit dem Titel "Schönwetter-Golfer". Dabei geht es um allerlei Sommerliches. Zum Beispiel um den richtigen Sonnenschutz auf der Runde, um luftige Bekleidung und um gute Ideen. Wie zum Beispiel den G-FLOP, einen ganz besonderen Golfschuh. Im ersten Serienteil steht G-FLOP-Entwicklerin Susan Schmelzer Rede und Antwort.

Susan, das ist sozusagen Dein Spezialgebiet: Was macht für Dich denn grundsätzlich den perfekten Golfschuh aus?
Schmelzer: Gute Frage. Eine für mich zentrale und wichtige Eigenschaft eines Golfschuhs ist das Fußbett. Hier muss ich das Gefühl haben, dass es kein Problem ist, mehrere Kilometer zu laufen, ohne Schmerzen zu haben. Dann sollte der Schuh möglichst nicht aus Plastik bestehen, sondern gerne aus Materialien sein, die entweder Leder oder lederähnlich sind. Ein dritter - in der Tat für mich ein wichtiger - Faktor ist das Aussehen. Ich mag sportliche Schuhe!
 
So wie der G-FLOP. Wie kam es zu dieser Idee?
Schmelzer: Kennst Du das auch? Brütende Hitze, wenig Schatten und ein Sechs-Stunden-Turnier. Eigentlich würde man am liebsten barfuß über den perfekt gepflegten Golfrasen laufen. Nachdem das und auch das Golfen in klassischen Zehentrennern bei dem einen oder anderen Etikettehüter auf Unmut gestoßen ist, habe ich angefangen, zu recherchieren. Leider ist diese Recherche enttäuschend ausgefallen, denn alles was ich an leichtem und entspanntem Schuhwerk gefunden habe, den Charme von Trekkingsandalen hatte. So habe ich die Dinge selbst in die Hand genommen und einen Schuh entworfen, der das Problem von sprichwörtlich qualmenden Socken und weißen Füßen löst.
 
Wie viel Zeit ist von der ersten Idee bis zum ersten verkauften Model vergangen?
Schmelzer: Von der Auswahl meines tollen Experten- und Lieferantenteams, den ersten Besprechungen über die Modellierung, das Design und die eigentliche Entwicklung der Werkzeuge, Schnittmuster und den Einkauf der Materialien bis hin zum ersten verkaufsfertigen G-FLOP lagen genau neun Monate. Ein echtes Baby also (lacht) Zum Teil waren das quälende neun Monate, mit Rückschlägen bis hin zum Werkzeugbruch. Aber am Ende steht nun ein tolles Produkt, auf das ich sehr stolz bin. Vor allem darauf, dass es zu 100 Prozent made in Germany ist.

 

Dass es ein offener Schuh ist, ist wohl der größte Unterschied zum normalen Golfschuh. Was ist noch entscheidend anders?
Schmelzer: Naja, wenn man in diesem Fall von einem offenen Schuh spricht, ist das in Form eines Zehentrenners ja nun im Golfbereich wirklich bereits eine Revolution (lacht). Aber natürlich haben wir auch im Detail mitgedacht, das heißt an jedem rechten Riemen ist ein Ballmarker magnetisch in einer Halterung angebracht, so dass man sich beim Aufheben des Balles direkt dessen bedienen kann. Spikes des Weltmarktführers Champ können bei Bedarf gegen Streetcaps ausgetauscht werden und machen den G-FLOP auch außerhalb des Golfplatzes zu einem stylischen Begleiter. Zudem gibt es generell auf dem Flip-Flop-Markt kaum Exemplare, die mit einem derart bequemen Fußbett ausgestattet sind.
 
Klingt nach Sommer, Sonne, Kaktus. Aber gehören Flip-Flops tatsächlich auf den Golfplatz?
Schmelzer: Ganz ehrlich? Warum denn nicht? Nicht jeder spielt permanent sportliche Golfturniere, sondern geht privat mit Freunden auf eine entspannte Runde. Da wird gezockt, hoffentlich gelacht und einfach nur ein schönes Spiel gespielt. Warum sollte dann eine entspannte, aber dennoch funktionale Kleidung nicht angebracht sein? Und ich kann beruhigen: Es gab noch niemanden, der sich mit dem Schläger auf den großen Fußzeh geschlagen hat, nur weil er einen G-FLOP getragen hat. Warum sollte ich beim Training auf dem Kurzplatz, der Range, dem Grün in der Sonne nicht einfach entspanntes Schuhwerk tragen? Ach ja, und für die, die sich fragen, ob das auch im Bunker geht: Klar, rein in den Bunker, schlagen, raus aus dem Bunker, Sand abschütteln, weiter geht's. Ist doch am Strand nicht anders.

 

Wie reagieren denn die Klubs oder gerade ältere Golfer auf diesen jungen, flippigen Trend?
Schmelzer: So ganz inkognito ist man mit dem G-FLOP natürlich nicht unterwegs. Man wird darauf angesprochen und das immer mit ehrlichem Interesse. Sicher gibt es auch skeptische Mitspieler. Die kann man aber am einfachsten damit überzeugen, eine Runde mit G-FLOP auf dem Platz zu drehen. Am Ende steht dann meistens der Kommentar "Einn coole Idee". Meine Kunden waren inzwischen bereits in vielen Ländern der Erde mit ihren G-FLOP unterwegs, ob Abu Dhabi, Dubai oder in der Karibik.
 
Dann lass und doch am Ende noch über das Geschäft reden. Wie kommen die Schuhe denn an? Verkaufen Sie sich gut?
Schmelzer: Ja, das tun sie. Inzwischen liefern wir in die USA und in England steht gerade eine Roadshow bevor. Sicher habe ich nicht die Marketingmöglichkeiten der großen und namhaften Golfartikelhersteller, denn es geht alles von einer kleinen Keimzelle aus. Aber unser Wachstum ist stetig und ich freue mich immer über Bilder aus der G-FLOP-Fangemeinde, die auf den Fairways dieser Welt unterwegs ist.

Fotos: Free2Sport GmbH & Co. KG