Günstig golfen: Da freut sich die Urlaubskasse

Golf zum normalen Greenfeepreis? Das macht kaum mehr jemand. Zu vielfältig ist mittlerweile das Angebot an Möglichkeiten, den Preis irgendwie zu drücken. Der eine spielt dank Abkommen der Klubs untereinander günstiger, der andere hat ein Gutscheinbuch dabei. Doch während es beispielsweise im Norden Deutschlands zahlreiche Regionen gibt, die spezielle Rabatte über eigene Golfcards anbieten, sucht man danach im Süden fast vergeblich. Aber es gibt auch hier Wege, die eigene Urlaubskasse zu schonen und trotzdem zu golfen.

Vor Kurzem wurde ich von einem Rheinländer gefragt, der zum ersten Mal seinen Urlaub in Oberbayern verbringt, ob es denn in dieser wunderbaren Ecke Deutschlands auch entsprechende Rabattangebote für Golfer gebe. So wie zum Beispiel die Heide-Golfcard für Gäste der Region rund um die Lüneburger Heide. Ehrlich gesagt: Im Süden Deutschlands wie auch in Tirol und Vorarlberg gibt es zwar traumhaft schöne Golfanlagen, die allerdings nicht offensiv mit Greenfee-Vergünstigungen werben. Allerdings gibt es auch hier diverse Möglichkeiten, günstiger auf den Platz zu kommen, als es auf den Preislisten der Klubs steht. Und zwar ohne 2in1-Gutscheinbücher oder ähnliches. Das ist unsere Alpengolfer-Auswahl:

Chiemsee Golfcard

Die Chiemsee Golfcard ist der ideale Begleiter für alle, die ihren Golfurlaub in der Region zwischen München und Salzburg verbringen wollen. Die Karte kostet einmalig 199 Euro. Dann gilt das Prinzip "Vier aus Zwölf". Denn aus zwölf Clubs, die sich an der Karte beteiligen, können vier ausgewählt und gespielt werden. Zum Beispiel der 18-Loch-Platz des Chiemsee Golf Clubs Prien, der Golfclub Schloss Maxlrain, einer der Leading Golf Courses of Germany, der Golfclub Reit im Winkl-Kössen oder das Golf Resort Achental. Rechnet man etwa die Kosten für diese vier genannten Beispielklubs zusammen, kommt man werktags bereits auf ein reguläres Gesamtgreenfee von 255 Euro. Mit der Chiemsee Golfcard werden demnach in unserer Rechnung 56 Euro gespart.

Oberstaufen Plus Golf

Das Urlaubsangebot Oberstaufen Plus Golf ist inzwischen schon vielfach ausgezeichnet und mehrfach kopiert worden. Und so funktioniert es: Wer in Oberstaufen Urlaub macht, kann bestimmte Freizeitangebote wie Bergbahnen und Schwimmbäder kostenlos benutzen. Zudem gibt es im Allgäuer Schrothkurort momentan 13 Hotels, die ihren Gästen dazu auch das kostenlose Greenfee auf sechs Plätzen in der Umgebung ermöglichen. Pro Übernachtung gibt es für jeden Urlauber ein Greenfee gratis, einzulösen im Golfzentrum Oberstaufen-Buflings (18), im Golfclub Memmingen (18), im Golfclub Waldegg-Wiggensbach (27), im Golfpark Schloßgut Lenzfried (9) und auf dem Golfplatz Scheidegg (9).

Golf Alpin Card

Wer seinen Urlaub in Tirol, im Salzburger Land oder im Salzkammergut verbringen und mindestens drei Mal den Schläger schwingen will, kommt um die Golf Alpin Card eigentlich nicht herum. Mit der Karte hat man erstens eine riesige Auswahl an Klubs, denn über 30 Golfanlagen sind mit dabei. Zweitens gibt es die Karte in mehreren Varianten. Für fünf Greenfees ist die Golf Alpin Card zwischen 325 und 380 Euro zu haben, für vier Greenfees kostet sie 260 Euro und für drei Runden auf 18-Loch-Anlagen 199 Euro. Das Prinzip ist einfach: Auf die Karte wird je nach Variante eine bestimmte Anzahl von Punkten geladen. Wer sich zum Beispiel eine Karte für fünf inkludierte Greenfees kauft, kann damit entweder fünf 18-Loch-Anlagen spielen, aber auch zehn Runden auf 9-Loch-Plätzen. Dazwischen ist (fast) alles möglich. Bei der Zusammensetzung gilt dabei immer: eine 18-Loch-Anlage zählt wie zwei 9-Loch-Klubs. Beispielrechung gefällig? Gerne! Ich kaufe mit für 199 Euro die Variante für drei Greenfees und fahre nach Tirol. Dort spiele ich im Golfclub Achensee (80 Euro), auf dem Platz der Golfanlage Kitzbüheler Alpen Westendorf (84 Euro), neun Loch im GC Seefeld-Reith (41 Euro) und noch einmal neun Loch im Golfclub Kitzbühel (53 Euro). Macht unter dem Strich eigentlich 258 Euro. Meine Preisersparnis beträgt also 59 Euro mit der Golf Alpin Card.

Vergünstigungen über die Hotelbetriebe

Willst Du Dich zu Beginn des Urlaubs noch nicht festlegen, wie oft und wo Du Deine Golfrunden drehst, lohnt sich immer ein Blick auf die Interseiten der umliegenden Golfanlagen oder in die Informationsmappen der Hotel- und Pensionsbetriebe. Denn in vielen Fällen sind Golfclubs, gerade in Österreich, von Betreibergesellschaften errichtet worden, die sich unter anderem aus den ortsansässigen Tourismusbetrieben zusammensetzen. Mit enstsprechender Gästekarte kann dabei auf dem nächsten Golfplatz ein ordentlicher Rabatt herausspringen. Das ist aber zum Beispiel auch in den bayerischen Urlaubshochburgen der Fall. Wie etwa im traditionsreichen Garmisch-Partenkirchen. Der 18-Loch-Golfclub vor der Toren der Gemeinde hat mit derzeit neun Hotels in der Umgebung einen Partnervertrag geschlossen. Deren Gäste erhalten immerhin 20 Prozent Rabatt auf den normalen Greenfeepreis.

Der Alpengolfer-Tipp

Mein ganz spezieller Tipp mag sich vielleicht etwas komisch anhören, ist aber tatsächlich effektiv: Turniere mitspielen. Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass die Turniergebühren mitunter viel günstiger sind, als die regulären Greenfees? Ich habe das auch einigen Anlagen bereits ausprobiert. Mit Erfolg. Zumindest für den Geldbeutel. Denn eines muss man natürlich einkalkulieren: In der Regel lassen sich bei einem Turnier auf einem fremden, größtenteils unbekannten Platz natürlich keine persönlichen Stableford-Rekorde aufstellen. Und Du solltest das Turnier natürlich mit Bedaxcht auswählen. Dabei gilt: Ein gemütlicher Herrennachmittag ist freilich um einiges günstiger, als das große Charity-Turnier. Übrigens kann man bei guter Wahl gleich drei Fliegen mit einer Klatsche schlagen: Das Greenfee ist reduziert, Halfway-Verpflegung und Essen nach dem Turnier sind bereits inbegriffen und - der unbezahlbare Bonus - Du spielst mit Einheimischen im Flight, die Dir über die Region erzählen und die Tücken des Platzes verraten können. Mein schönstes Erlebnis in dieser Hinsicht war ein Herrennachmittag in einem Allgäuer Klub, in dem das Greenfee werktags normalerweise über 70 Euro kostet. Beim Turnier war ich mit 55 Euro dabei, inklusive aller bereits erwähnter Pluspunkte. Und am Ende habe ich es sogar in die Pufferzone geschafft und mein Handicap gehalten.

Fotomontage: Schöttl