Wer rastet, der rostet: Übungen für daheim

Koordination, Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Stabilisierung. Wer vor der Saison an sich arbeitet, wird im Frühjahr den entsprechenden Erfolg ernten. Sei es in Sachen körperlicher Fitness oder sogar in Form des einen oder anderen Turniersiegs. "Es gibt viele Übungen, die man ohne großen Aufwand oder teure Geräte daheim nachmachen kann", sagt Maximilian Schoener. Der 35-Jährige ist Physiotherapeut und selbst aktiver Golfer.

"Man sollte sich auch über den Winter schon ein bisschen bewegen", meint Schoener. Beispielsweise in der Langlauf-Loipe oder auf dem Badminton-Court statt auf dem Golfplatz. Der Ausgleich zum Sport im Frühling, Sommer und Herbst ist wichtig, um im wahrsten Sinne des Wortes im Schwung zu bleiben. Besonders kommt es für Golfer darauf an, die Rumpfmuskulatur zu stärken und damit an der Stabilität zu arbeiten. Eine Übung, die dafür geeignet ist, erklärt Schoener kurz und knapp: "Man klemmt sich einen Ball zwischen die Beine, geht leicht in die Kniebeuge und bewegt sich dann wie beim Golfschwung. Rotiert der Körper dabei falsch oder ist nicht stabil genug, wird der Ball herunterfallen." Zwei weitere Übungen, die der Experte für Golf-Physiotherapie für daheim empfiehlt, sind folgende:

Für den Oberkörper

Im Ausfallschritt wird der Golfschläger in die Armbeuge gelegt. "Rotieren Sie nun ausschließlich mit vorgebeugtem Oberkörper abwechselnd nach links und rechts", erklärt Schoener. Die Beine bleiben dabei ruhig am Boden stehen und bewegen sich kaum mit. Der Effekt: Durch die Rotationsbewegungen wird die Muskulatur gelockert, der feste Stand dient der Schulung des Gleichgewichts.

Für die Beine

Bei dieser Übung geht es um die Kräftigung und Stabilität der Beinachse. Der Schläger wird mit beiden Händen hinter dem Kopf im Nacken gehalten. Dann geht es mit einem Bein in die Kniebeuge. Das andere Bein geht bei den ersten zehn Wiederholungen nach hinten, im nächsten Durchgang zur Seite und letztlich auch noch nach vorne. "Das Ganze sollte man zwei bis drei Mal pro Woche machen. Und immer abwechselnd einige Wiederholungen mit dem linken und dem rechten Bein", sagt Schoener.

Mit dem Formel1-Zirkus um die Welt

Maximilian Schoener ist seit 2002 Diplom-Physiotherapeut, hat unter anderem zwölf Jahre lang in verschiedenen Praxen und Kliniken in der Schweiz gearbeitet. Seit mehr als sechs Jahren ist der 35-jährige Sportphysiotherapeut auch im Motorsport tätig. Er hatte zum Beispiel das BMW-Sauber-Formel-1-Team trainiert. Die Piloten Nick Heidfeld und Robert Kubica sowie die gesamte Boxenmannschaft. "Da geht es in erster Linie um Ganzkörpertraining und Ausdauer. Die Anforderungen sind hoch, denn die Fahrer sind zum Teil ja eineinhalb Stunden mit einem Puls zwischen 150 und 200 unterwegs", erklärt der gebürtige Niederbayer. Vor einem Jahr wurde er vom Allgäuer DTM-Team Abt als Trainer für die Boxenmannschaft verpflichtet. Auch dabei geht es viel um körperliche Fitness.

 

Jetzt hat sich Schoener in Waltenhofen bei Kempten im Allgäu gemeinsam mit dem Masseur und Medizinischen Bademeister Ludwig Burger ein eigenes kleines Gesundheitszentrum geschaffen. Im dortigen Sportpark gibt es neben der klassischen Physiotherapie ein breites Spektrum an Behandlungstechniken und modernen Therapiemethoden. Dazu unter anderem Triggerpunkttherapie, betriebliche Gesundheitsförderung und Personaltraining. "Ganz gleich, ob Profi-, Hobby- oder Nichtsportler“, sagt Schoener.

Fotos: Michael Kubik