Das Zillertal: Ganz großes Golf

Zugegeben, ich bin vorbelastet. Jahr für Jahr haben mich meine Eltern zum Urlaub mit ins Zillertal geschleppt. Und noch heute übt das Tal auf mich etwas Magisches aus. Ich habe immer wieder diesen ganz eigenen Geruch in der Nase. Eine Mischung aus frischer Bergluft, dem Duft der Blumenpracht an den Balkonen und frisch geschlagenem Holz. Seit 2014 der Golfplatz in Uderns eröffnet wurde, kommen neben Wanderern und Radfahrern auch immer mehr Golfer aus aller Welt.

Wer das Gelände zwischen den beiden Ortschaften Uderns und Ried noch von früher kennt, wird staunen: Was vor ein paar Jahren noch grüne, fast ebene Bergwiese war, ist heute eine hochmoderne, sportlich anspruchsvolle und hügelige Golfanlage. Auf 65 Hektar Fläche auch optisch perfekt eingebettet in die Zillertaler Bergwelt. Die Planungen, dort einen 18-Loch-Meisterschaftsplatz zu errichten, sind schon recht alt. Investor Heinz Schultz hatte die Idee vor mehr als 20 Jahren. Er betreibt gemeinsam mit seinen Geschwistern die Schultz-Gruppe und gilt als größter privater Seilbahn-Unternehmer Österreichs. Daher war es seine Vision, auch den Sommersport im Zillertal anzutreiben. Die Jagd nach Superlativen ist ihm mit der Anlage auf jeden Fall gelungen. Im Juni 2014 wurde der Platz offiziell eröffnet, schon wenig später stand der Golfclub Zillertal-Uderns im Wettbewerb mit dem mondänen GC Fontana vor den Toren Wiens als Austragungsort für die Österreichische Ryder-Cup-Bewerbung. Unter den Einheimischen wird der Gedanke, die große internationale Golfwelt ins kleine Zillertal holen zu wollen, allerdings vielmehr als geschickter Marketing-Gag abgetan.

Viele Bunker, noch mehr Wasser

Ob es nun tatsächlich nur ein solcher war oder purer Ernst: Der 18-Loch-Meisterschaftsplatz kann durchaus mit den großen und berühmten Anlagen dieser Welt mithalten. Auf den ersten neun Löchern geht der Blick stets in Richtung Rofan, einem beeindruckenden Gebirgsmassiv am Achensee. Schon zu Beginn wird deutlich, was das Spiel im Zillertal so fordernd macht: die vielen geschickt platzierten Bunker und eine außerordentlich vielfältige Teichlandschaft. Es ist fast unabdingbar, sich eine entsprechende Taktik auszudenken. Den Ball mal riskant nach vorne zu schlagen, an der nächsten Bahn dann aber auch eher zurückhaltend vorzulegen. Gewöhnungsbedürftig ist es zudem, dass man selten vom Abschlag auch gleich die passende Fahne sieht. Wer die Chance hat, mit Clubmitgliedern eine Runde zu drehen, sollte sie unbedingt nutzen - und die Tipps der Kenner auch gleich abspeichern.

Noch eine Spur schwerer wird der Platz dann auf den zweiten neun Löchern. Und die beginnen im Endeffekt schon mit Bahn 9, zurück auf dem Weg zum Clubhaus, der modernen Sport-Residenz. Denn beim Inselgrün kommt es auf Genauigkeit genauso an wie auf das Quäntchen Glück, auch die richtige Stelle auf dem Grün zu treffen, um sich den kniffligen Putt mit viel Break zu ersparen. Direkt am nächsten Abschlag wartet auch schon das nächste Hindernis. Und das ist reine Kopfsache. Denn es geht über einen großen Teich hinweg. Hat man den allerdings erst einmal erfolgreich gequert, spielt sich das Loch unkompliziert zu Ende.  Als „Signature Hole" wird immer wieder die Elf genannt: Ein Par4 mit frontalem und seitlichem Wasser, hinter dem drei alte Bäume lauern. Das Grün ist dadurch stets verdeckt und zudem von Sandbunkern bewacht.

 

Viele der kurzen Par3-Bahnen scheinen auf den ersten Blick einfach zu sein. Kaum Hindernisse, breite Fairways, leicht anzuspielen. Sind sie aber nicht. Denn überall lauern in Uderns versteckte Herausforderungen. Und Überraschungen. So wie an Loch 14, ebenfalls ein Par 3. Wer dort bei einem Turnier ein Ass schlägt, bekommt von einem Sponsor des Golfclubs einen einkarätigen Diamanten geschenkt. 



Unterkünfte für jeden Geschmack

Wer ins Zillertal zum Golfen will, findet dort Unterkünfte für jeden Geschmack. Aushängeschild des Golfclubs ist freilich die neue Sportresidenz Zillertal, in dem sich auch das Club-Sekretariat, die Umkleiden und der Pro-Shop befinden. Das Fünf-Sterne-Haus ist eine kleine Luxuswelt für sich. Von den Balkonen der 22 Zimmer und Suiten hat man das Treiben auf der 18-Loch-Anlage stets im Blick. Für Golfer gibt es immer wieder besondere Angebote - wie zum Beispiel die Pauschale "Birdie Tage" im Herbst, die neben Übernachtung und Verpflegung auch Golf unlimited bietet.

 

Aber auch für Familien gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wer hier wohnt, bekommt auf der Golfanlage Rabatt auf den normalen Greenfeepreis. Auch mit der Golf-Alpin-Card spielt man günstiger. Der reguläre Preis ist mit 105 Euro zwar auf den ersten Blick teuer, das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt aber.

Der Aktiv-Bauernhof

Der Brixnerhof ist ein Vital-Bauernhof mit Vier-Sterne-Bewertung am Eingang des Tales in Schlitters. Ein Haus mit 100 Prozent Herzlichkeit und familiärer Wohlfühlatmosphäre. Angeboten werden Hotelzimmer im Haupthaus oder geräumige Ferienwohnungen im gegenüberliegenden Neubau. Für Kinder gibt es einen großen Garten und ein tägliches Erlebnisprogramm - zum Beispiel eine Ausfahrt mit der Chefin des Hauses auf dem alten Traktor durch das Dorf und über die weiten Wiesen.

Der moderne Campingplatz

Kurz vor Fügen befindet sich Hells Ferienresort Zillertal, das sich in den vergangenen Jahren von einem einfachen Campingplatz zu einer modernen Urlaubsanlage entwickelt hat. Neben Stellplätzen gibt es auch Appartements und Chalets, eingerichtet im alpenländischen Stil. Dazu ein Restaurant mit Sonnenterrasse, 300 Quadratmeter Saunalandschaft, einen Innen- und einen Außenpool sowie Fitnessraum, Indoor-Spielplatz und Minimarkt.

Das Wohlfühl-Familienhotel

Wer statt Bauernhof und Campingplatz lieber die Vorzüge eines großen familiengeführten Hotels genießen will, tut das am besten im Wohlfühlhotel Schiestl in Fügen. Das Vier-Sterne-Haus hat eine lange Tradition und ist eines von 16 zertifizierten Wanderhotels in Tirol, nur zehn Minuten enfernt vom Golfclub Zillertal-Uderns. Hier wird großer Wert auf das Wohl der gesamten Familie gelegt. Das beginnt schon bei den Zimmern, reicht über den Service im gatronomischen Bereich bis hin zum Programm, das Tag für Tag angeboten wird.

Fotos: Stephan Schöttl