Und es kommt doch auf die Kraft an

Eine Banane, Weißwurst oder belegte Brötchen. Ein Glas Sekt oder das erste Schnäpschen. Beim Thema Ernährung auf der Golfrunde denken die meisten sofort an die Halfway-Verpflegung nach neun gespielten Löchern. Und die ist meistens deftig. Das ist ja nicht zu verdenken, denn dort füllen die meisten Golfer erstmals wieder ihre Akkus auf. Doch die richtige Ernährung während der Runde ist immens wichtig. 

Dadurch kann man die eigene Leistung steigern und gleichzeitig den Score verbessern. Als Energiequelle Nummer eins bevorzugt der Körper Kohlehydrate. Die finden sich beispielsweise in Süßwaren oder in Brot, Obst und vielen anderen Lebensmitteln. Robert Beckmann, Personaltrainer, Ernährungsberater und selbst aktiver Golfer, sagt: „Da der Körper aus Süßwaren und Brötchen zwar schnell Energie gewinnen kann, die aber nur von äußerst kurzer Dauer ist, sollte man bevorzugt auf Vollwertprodukte und Obst zurückgreifen.“ Die seien ohnehin auf der Runde und bei hohen Temperaturen viel einfacher handzuhaben.

Fett als Energielieferant

Energielieferant Nummer zwei für den Körper ist Fett. „Das darf man aber nicht falsch verstehen. Die gute alte Butterstulle ist nicht das Optimale“, meint Beckmann. Bei Fett zur Energiegewinnung spricht man in der Sportwissenschaft und Trainingslehre vom sogenannten Muskelfett. Auf diese Fettreserven greift der Organismus erst nach einer gewissen Beanspruchung zurück. Um entsprechende Muskelfette anzulegen, bedarf es entsprechender Ernährung und dem richtigen Training.


Energielieferant Nummer drei sind Eiweiße. Muss der Körper jedoch einzig und allein darauf zurückgreifen, weil er seine Kohlehydrat- und Fettspeicher völlig geleert hat, so kann es sein, dass er mit dem Muskelabbau beginnt. „Dann kann es zu Schwindel, Kraftlosigkeit und auch Erbrechen kommen“, sagt der Personaltrainer. Bis es soweit kommt, müsste man allerdings mindestens zwölf Stunden am Stück ohne jegliche Zwischenverpflegung oder Pause flott Golfen. Das entspricht etwa 72 Loch bei vollster Konzentration.

Fünf Experten-Tipps für die Golfrunde

Generell werden beim Sport sowohl Kohlehydrate, als auch Fette und Eiweiße verbrannt. Da es sich beim Golfen jedoch um eine Schnellkraftsportart handelt - vom Beginn des Golfschwungs bis in die Endposition vergeht weniger als eine Sekunde - muss auch kurzfristig Energie bereitstehen. Robert Beckmann hat dazu fünf Experten-Tipps für Golfer parat:

  • Fülle Deine Speicher bereits nach dem Aufwärmen auf der Driving Range und vor dem ersten Abschlag auf. Ein Bissen und ein Schluck wirken Wunder.
  • Trinke häufig (spätestens an jedem Abschlag) kleinere Schlücke Mineralwasser oder selbst gemischte Fruchtschorle (Mischverhältnis ein Teil Saft, drei Teile Wasser).
  • Nehme spätestens alle drei Löcher einen Bissen Kohlehydrat und Eiweiß zu Dir. Das kann beispielsweise ein Stück Banane oder ein Stück Vollkornbrot mit magerem Schinken oder Kräuterquark sein.
  • Achte bei der Halfway-Verpflegung auf leichte Kost ohne viel Fett. Fette wie Butter oder Öle bedürfen einer langen Verdauung und liegen unnötig schwer im Magen.
  • Gewöhne Dir die Nahrungsaufnahme auch während der Privatrunde an, dann fällt es Dir leichter, diese auch während des Turniers umzusetzen.